In Bayern soll es an Corona-Hotspots eine Maskenpflicht auch an öffentlichen Plätzen geben. Ab dem Durchbrechen der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner an sieben Tagen solle solch eine Pflicht gelten, sagte der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder am Montag vor einer Vorstandssitzung seiner Partei. Entsprechende Regelungen solle sein Kabinett am Dienstag beraten.
Nach zuletzt deutlich gestiegenen Neuinfektionen wäre vor allem die Landeshauptstadt München davon betroffen, als weitere Großstadt auch Würzburg. "Die Infektionszahlen sind in München schlicht und einfach zu hoch", sagte Söder. Es bestehe die Gefahr, dass die Verbreitung der Infektionen nicht mehr nachzuvollziehen sei - wenn München so stark betroffen sei, habe das außerdem Auswirkungen auf ganz Bayern.
Söder forderte auch ein Alkoholverbot auf diesen stark besuchten öffentlichen Plätzen und forderte die Kommunen auf, generell über Sperrzeiten zu diskutieren. Er zeigte sich besonders durch Bilder vom Münchner Viktualienmarkt am vergangenen Wochenende stark beunruhigt, wo Menschen ohne Einhaltung der Abstände zusammen gefeiert hatten. Außerdem gab es in München als Alternative zum abgesagten Oktoberfest am ersten offiziellen Wiesnwochenende eine Reihe privater Partys als Ersatz. Die privaten Partys machten ihm derzeit die größten Sorgen, sagte Söder.
Der CSU-Chef forderte außerdem Fans des FC Bayern München dazu auf, auf die Reise zum mit Zuschauern stattfindenden Spiel im europäischen Supercup gegen den FC Sevilla nach Budapest zu verzichten. Angesichts der hohen Infektionszahlen in der ungarischen Hauptstadt habe er hier "ein außerordentlich ungutes Gefühl". Söder kündigte für Fans, die dennoch nach Budapest reisen, eine Quarantänepflicht an und bei Verstößen gegen diese Pflicht Strafen. Nach den derzeitigen Plänen wollen 2100 Bayern-Fans nach Budapest reisen.
by Christof STACHE