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Söder: Vorschlag für Kanzlerkandidatur machen die beiden Parteivorsitzenden

CSU-Chef: Werden nicht den mit den schlechtesten Chancen nehmen

Über die Kanzlerkandidatur der Union soll nach dem Willen von CSU-Chef Markus Söder auf Grundlage eines gemeinsamen Vorschlags von ihm und dem neuen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet entschieden werden. Beide würden diesen Vorschlag "zum optimalen Zeitpunkt" vorlegen, sagte Söder weiter der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe), ohne sich dabei näher festzulegen.

Zu den Auswahlkriterien sagte Söder lediglich: "Es wäre ungewöhnlich, wenn wir den mit den schlechtesten Chancen nehmen". In Umfragen liegt der CSU-Chef bislang weit vor Laschet. Allerdings hatte Söder bisher stets betont, er sehe seinen Platz in Bayern. NRW-Ministerpräsident Laschet hatte sich am Samstag im Ringen um den CDU-Vorsitz gegen seine Mitbewerber Norbert Röttgen und Friedrich Merz durchgesetzt.

Kein Kriterium für die Kanzlerkandidatur ist für Söder der Ausgang der Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg Mitte März. "Das hat nichts miteinander zu tun", sagte der bayerische Ministerpräsident. "Auch bei einem neuen Trainer kann nicht das erste Spiel der Maßstab sein", fügte er mit Blick auf Laschet hinzu. Die Union suche "eine Persönlichkeit, die Deutschland führen soll, und keinen Kandidaten für Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz".

Söder lobte den Auftritt Laschets auf dem digitalen CDU-Parteitag am Samstag. "Er hat eine der besten Reden gehalten, die ich je von ihm gehört habe." Zugleich nahm Söder Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Schutz, nachdem dieser eine Fragerunde für Laschet-Werbung genutzt und damit auf Kritik gestoßen war. "Jens hat es sicher gut gemeint. Aber ich glaube, Armin hätte diesen Beitrag gar nicht gebraucht", sagte der CSU-Vorsitzende.

Die Ambitionen des unterlegenen Friedrich Merz, in das Bundeskabinett einzutreten, wies nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch Söder zurück: "Das Bundeskabinett sollte in dieser schweren Zeit nicht umgebildet werden." Allerdings sei es "natürlich sinnvoll", Merz in die weitere politische Arbeit vor der Bundestagswahl einzubinden. Dies gelte ebenso auch für Röttgen, "der eine sehr gute Performance in den letzten Wochen gezeigt und mehr als einen Achtungserfolg erzielt hat".

by Matthias Balk