Und das ist ihr perfekter Tag
Angela Merkel (65) ist sich sehr bewusst darüber, dass viele Menschen auch an privaten Dingen aus ihrem Leben Interesse haben. Bei einer Diskussionsveranstaltung mit Lesern der “Ostsee-Zeitung” hat die Bundeskanzlerin nun erklärt, wie wichtig ihr Räume sind, in denen sie ganz privat für sich sein kann.
“Wenn ich mich entscheide, ich möchte Politikerin werden, dann weiß ich, dass ich eine Persönlichkeit des öffentlichen Raums bin”, erklärte Merkel auf die Frage einer Bürgerin, die wissen wollte, wie es sich auf die Kanzlerin auswirke, wenn private Angelegenheiten wie der Tod ihrer Mutter Herlind Kasner (1928 – 2019) oder ihre Zitteranfälle öffentlich diskutiert werden.
“Das verstehe ich schon, dass Menschen diese Fragen haben und sich zum Teil auch Gedanken machen, Sorgen machen”, erzählte Merkel weiter. Sie habe darum auch die Pflicht einzuschätzen, ob sie etwas zu sehr mitnehme, um ihrem Amt nachgehen zu können. “Und trotzdem ist es so, dass ich mein ganzes politisches Leben versucht habe, auch bestimmte Räume zu haben, in denen ich privat sein kann.” Sie habe es eigentlich immer geschafft, “dass es dann eben auch einen Raum gibt, wo ich traurig sein kann, ohne dass ich darüber nun der gesamten Öffentlichkeit Bericht erstatten muss.” Sie glaube, dass es sonst sehr schwierig sei, “immer fröhlich in der Öffentlichkeit” zu sein.
Eine andere Leserin fragte, wie für Merkel denn ein perfekter Tag ohne Politik aussehen könnte. “Einen solchen Tag kann es geben, aber den kann ich mir nicht planen, weil ich immer da sein muss, wenn etwas Außergewöhnliches jetzt passieren würde.” Sie müsse immer erreichbar sein, erklärte die Kanzlerin. Käme es aber mal dazu, versuche sie länger zu schlafen, in Ruhe zu frühstücken, Zeit an der frischen Luft zu verbringen, mit ihrem Mann oder ein paar Freunden zu plaudern oder ins Theater zu gehen, eine CD zu hören oder ein Buch zu lesen. Außerdem koche sie sehr gerne.
(wue/spot)