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So denkt Axel Milberg über “Tatort: Borowski und das Haus am Meer”

Gibt es eine reale Vorlage?

Düster und mysteriös: Der Kieler “Tatort” bleibt sich in der neuesten Folge “Borowski und das Haus am Meer” einmal mehr treu. Im Kern steht eine antiautoritäre Erziehungsbewegung, die allerdings von Figuren geleitet wird, die den Führungsstil der Nationalsozialisten kopieren. Ein Paradoxon, das in der Realität durch Fälle wie die Odenwaldschule immer wieder in der Öffentlichkeit diskutiert wurde.

Das sieht auch Hauptdarsteller Axel Milberg so, der entschieden auf die Wahrhaftigkeit dieser Hintergrundgeschichte pocht: “Das ist sorgfältig recherchiert und hat mich auch erstaunt.” Man nenne es wohl “Das Kind mit dem Bade ausschütten”: Die eigene traumatische Erinnerung an die NS-Erziehung und Nazi-Eltern habe es den späteren Tätern oft schwer gemacht, das richtige Maß für eigene idealistische Ideen zu finden. Die Befreiung sei in seinen Augen zu ungeduldig und oft bevormundet gewesen – “auch in sexueller Hinsicht.”

Im Zwiegespräch mit Mila Sahin scheint Borowski die Konzepte der freien Schulbewegung des alten Heinrichs sogar teilweise für gut zu heißen, auch wenn er Grenzüberschreitungen entschieden ablehnt. Laut Milberg sei das jedoch ein Missverständnis: “Nein, das rechtfertigt er nicht, es ist augenzwinkernd gemeint.” Er wolle sich vor seiner jüngeren Kollegin nur etwas aufspielen. Auch auf Sahins Frage, ob er denn mit seiner Lehrerin geschlafen habe, würde er aus gleichem Kalkül einfach nicht antworten.

Nach dem dritten Borowski-Fall mit der neuen Kollegin Mila Sahin sei seine Rolle des kauzigen Kommissars aber mittlerweile zu einer ersten Einschätzung gekommen. “Sie ist klug. Und weiß ihn zu nehmen. Und sie mag Menschen”, erklärt Milberg.

(dr/spot)

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