Den neuen Qualcomm Snapdragon 821 und Samsungs UFS MicroSD-Karten werden wir noch in diesem Jahr in einigen Geräten sehen. Wir stellen die beiden Neuerungen kurz vor.
Nachdem 2015 ein gefühlt eher schwaches Jahr für Qualcomm gewesen war, hatte man sich zuletzt mit dem Snapdragon 820 recht eindrucksvoll zurückgemeldet. Die Hitzeprobleme des Vorgängers waren überwunden und mit mehr Prozessor- und Grafikleistung konnte man sich nicht nur an die Spitze der Benchmarks setzen, sondern auch zahlreiche Hersteller von dem eigenen Top-Modell überzeugen. Neben Samsung, LG und HTC vertrauten auch zahlreiche chinesische OEMs in ihren Smartphone-Flaggschiffen auf den Snapdragon 820, wie ein schneller Blick in unsere Liste der Top 5 China-Smartphones verrät.
Die Entwicklung steht aber natürlich auch bei Qualcomm nicht still und so hat man mittlerweile einen Nachfolger angekündigt und nun auch erste Details zum neuen Snapdragon 821 herausgegeben. Auch weiterhin kommen in dem SoC vier Kryo-Kerne zum Einsatz, bei denen man die maximale Taktrate von vormals 2,2GHz auf nun 2,4GHz angehoben hat, um die Leistung gegenüber dem Vorgänger um 10% zu erhöhen. Nach wie vor fertigt man im 14-Nanometer-Verfahren. Ob man auch den Takt der Grafikeinheit anheben wird, um noch ein klein wenig mehr aus der Adreno 530 herauszukitzeln, ist noch nicht bekannt.
Erste Geräte mit dem neuen SoC sollen noch in der zweiten Jahreshälfte erscheinen. Asus hat mit dem Zenfone 3 Deluxe bereits ein erstes Smartphone mit Snapdragon 821 angekündigt. Auch die Snapdragon-Varianten des Galaxy Note7 oder die vermuteten beiden Nexus-Smartphones könnten schon von dem Mehr an Leistung profitieren. Die Änderungen halten sich aber wirklich in Grenzen und der Unterschied zum Snapdragon 820 dürfte sich vermutlich höchstens in synthetischen Benchmarks bemerkbar machen.
Spannender sind da die Entwicklungen rund um den externen Speicher. Vor knapp einer Woche hatte Samsung seine ersten UFS MicroSD-Karten vorgestellt. UFS steht für Universal Flash Storage und meint den schnelle Speicher, auf den auch das Galaxy S7 oder LG G5 vertrauen. Bei großen Dateien lassen sich mit den neuen Micro-SD Karten Lesegeschwindigkeiten von bis zu 480MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 170MB/s erreichen, etwa fünf mal so schnell wie gängige MicroSD-Karten.
Davon profitieren dürften schnelle Datenübertragungen vom Smartphone zum PC ebenso wie speicherintensive Aufgaben, wie etwa das Aufzeichnen von 4K-Videomaterial. Die neuen Karten sind mit dem alten MicroSD-Slot aber leider nicht kompatibel. Für kommende Geräte hat man allerdings einen Slot entwickelt, der alte wie neue MicroSD-Karten aufnehmen kann. Wer auf das Plus an Geschwindigeit verzichten kann, der wird also auch seine alten MicroSDs weiterverwenden können.
Interessant sind die neuen Speicherkarten vor allem in Kombination mit Android-Geräten und dem mit Version 6.0 Marshmallow eingeführten Adoptable Storage. Der erlaubt, dass sich externe Karten permanent ins System einbinden lassen und mit dem internen Speicher gleichbehandelt werden. Nicht nur Bilder, Musik und Videos sondern auch große Apps können so bequem auf den externen Speicher verschoben werden. Die neuen UFS MicroSD-Karten würden also eine schnelle und kostengünstige Erweiterung des Speichers ermöglichen, ohne Geschwindigkeitsverluste in Kauf zu nehmen. EBen weil MicroSD-Karten entsprechende Geschwindigkeiten bisher nicht erreichen konnten, hatte Samsung zuletzt auch im Galaxy S7 auf das Adoptable Storage-Feature verzichtet. In neueren Geräten des Herstellers dürfte die Funktion dann bald Einzug finden.
Wann wir erste kompatible Geräte sehen werden steht noch nicht fest, man kann allerdings in diesem Jahr noch damit rechnen. Das Galaxy Note7 wäre auch hier ein heißer Kandidat für den erstmaligen Einsatz.