Qualcomm hat mit dem Snapdragon 630 und dem Snapdragon 660 zwei neue Mittelklasse-SoCs für die mobilen Plattformen angekündigt und setzt auf Quick Charge 4.0 und X12 LTE-Modems.
Dass Samsung sich derzeit anschickt, Intel als umsatzstärksten Chiphersteller abzulösen liegt vor allem daran, dass die Kalifornier mit dem Mobile-Sektor so ihre Probleme haben – dort dominieren ARM-basierte Lösungen, allen voran die Qualcomm Snapdragon-SoCs. Diese erhalten mit dem Snapdragon 630 und dem Snapdragon 660 nun potenten Zuwachs, der im 14nm FinFET-Verfahren gefertigt wird und teils deutliche Verbesserungen einführt.
Beide Modelle setzen auf ein Snapdragon X12 LTE-Modem, das Downlink-Raten von bis zu 600mbps ermöglicht, und integrieren Unterstützung für Galileo, QZSS und den deutlich schnelleren Bluetooth 5.0-Standard. Die big.LITTLE-basierten Chips setzen zudem auf je zwei Quadcore-Cluster, die mit 1,8 respektive 2,2GHz takten, und können mit bis zu 8GB LPDDR4-RAM umgehen.
Deutliche Unterschiede dürften sich daraus ergeben, dass im Snapdragon 660 die hauseigenen Kryo 260-Kerne zum Einsatz kommen. Gepaart mit der Adreno 512-GPU will man damit gegenüber dem 653-Modell die CPU-Leistung um 20 Prozent, die GPU-Leistung gar um 30 Prozent gesteigert haben. Der Snapdragon 630, der das Erbe des 626 antreten wird, soll mit seiner ARM Cortex A53-basierten CPU und der Adreno 508 bis zu 10 bzw. 30 Prozent mehr Leistung bieten und ebenfalls deutlich energieeffizienter sein, unterstützt aber nur Bildschirmauflösungen bis Full HD.
Wie schon mit dem High-End-Modell Snapdragon 835 lassen sich problemlos 4k-Videos anfertigen und wiedergeben. Die beiden Plattformen bieten außerdem eine verbesserte Sicherheitsarchitektur, das auf Machine Learning optimierte Neural Processing Engine SDK und eine Unterstützung für Vulkan und Googles kontextsensitive Awareness API. Für Endanwender spürbar sollte aber vor allem der Spectra 160 Bildprozessor sein, der unter anderem mit den sich auch in der anvisierten Mittelklasse etablierenden Dual-Kameras besser umgehen soll. Spannend wird zudem, wie sich die in Version 4.0 integrierte Quick Charge-Technologie auf die Nutzungsweise auswirkt, denn in der Theorie erreicht Qualcomm abhängig von der Akkukapazität in nur 15 Minuten die 50 Prozent-Marke.
Während der Snapdragon 660 bereits an die OEMs ausgeliefert wird, soll der Snapdragon 630 erst Ende Mai folgen. Erste Smartphones und Tablets mit den beiden neuen Mittelklasse-SoCs werden wir dann voraussichtlich im dritten Quartal 2017 zu Gesicht bekommen.