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Skandal um Kinderbuch: Berliner Bezirksamt veröffentlicht Buch über Prostitution für Erstklässler

Provokantes Kinderbuch mit schockierendem Inhalt

Berlin - Das Bezirksamt Mitte sorgt für Aufregung: Seit Jahren steht auf der Online-Seite des Bezirksamtes ein kostenloses Kinderbuch mit dem Titel "Rosi sucht Geld" zum Download bereit. Doch der Inhalt des Buches ist äußerst kontrovers: Es handelt von Prostituierten, käuflichem Sex und der Verwendung von Kondomen. Auf 72 Seiten wird der Alltag der Prostituierten Rosi beschrieben - ein Thema, das für Erstklässler kaum geeignet ist.

Verharmlosung von Prostitution und Gewalt

In dem Buch wird die Arbeit der Prostituierten Rosi von den Kindern folgendermaßen beschrieben: "Mama macht Liebe mit Papa, aber die Männer bei Rosi machen nicht Liebe, sondern Sex wie im Fernsehen!" Die Protagonistin selbst erläutert den Kindern ihre Arbeit mit den Worten: "Die Männer wollen ihren Penis in meine Vagina stecken. Ein paar Mal rein und ein paar Mal raus - und fertig." Auch die Bereitstellung von Kondomen wird thematisiert. Das Buch enthält zahlreiche Zeichnungen, die teilweise sehr eindeutig sind.

Empörung und Kritik

Die CDU-Bezirksverordnete Daniela Fritz (40) kritisiert das Buch scharf: "Das Buch ist katastrophal und absolut nicht kindgerecht. Prostitution wird verharmlost, Gewalt und Kriminalität am Straßenstrich ebenso. Ein absolutes Unding!" Als Mutter eines fünfjährigen Mädchens wird sie das Buch auf keinen Fall vorlesen. "Diese Themen muss man kleinen Kindern in diesem Alter so noch nicht näher bringen. Sie können das gar nicht begreifen, sind nur verunsichert", äußerte Fritz gegenüber BILD.

Entwicklung und Veröffentlichung des Buches

Das Buch "Rosi sucht Geld" wurde vor über zehn Jahren mit öffentlichen Geldern entwickelt und ist seitdem auf den Internetseiten des Bezirksamtes Mitte verlinkt. Laut Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (52, Grüne) gab es bisher keinerlei Reaktionen auf das Buch. Es wurde ausschließlich an Erwachsene ausgegeben, die selbst entscheiden konnten, ob und wie sie es verwenden wollen. Die Veröffentlichung erfolgte aufgrund der Anfrage von Familien im Kurfürstenkiez, die wissen wollten, wie sie das Thema ihren Kindern erklären sollen.

Konsequenzen und Kritik der Opposition

Rückblickend betrachtet räumt Remlinger ein, dass das Buch nicht die erwarteten Ergebnisse erzielt hat und von Erwachsenen nicht genutzt wurde. Aus diesem Grund wird es von der Webseite genommen. Die Oppositionspolitikerin Alber bezeichnete das Buch als "menschenverachtend und ekelhaft". Es stellt sich die Frage, wie es zu dieser fragwürdigen Veröffentlichung kommen konnte.

Kontroverse um Sex-Boxen

Die CDU-Politikerin Daniela Fritz hat zudem für Aufsehen gesorgt, indem sie sogenannte "Sex-Boxen" inspiziert hat. Es handelt sich dabei um mobile Einrichtungen, in denen Prostituierte ihre Dienstleistungen anbieten. Fritz äußerte sich kritisch zu den Zuständen und forderte Maßnahmen zur Verbesserung der Situation.