Augsburg - Obwohl es um Fußball gehen sollte, geriet der Sport am Ende völlig in den Hintergrund. Bei einem Bundesligaspiel in Bayern wurden nach einer Knallkörper-Explosion elf Menschen verletzt.
Am Samstag um 15:30 Uhr strömten erneut Zehntausende Fans in das bayerische Augsburg, um ihren FCA gegen die TSG 1899 aus Hoffenheim anzufeuern. Nach dem Spiel spricht jedoch niemand mehr groß über das Ergebnis von 1:1 – ganz Deutschland ist besorgt über das, was auf den Rängen passiert ist. Rückblick: Die Partie musste nach der Explosion eines Knallkörpers unterbrochen werden. Gästefans aus Hoffenheim hatten das Material dazu ins Stadion gebracht. Wie genau, ist derzeit noch unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Fest steht jedoch: Der Feuerwerkskörper wurde aus dem Hoffenheimer Block geworfen und explodierte dann lautstark in der Nähe einer Eckfahne. Die Polizei teilte am Samstagabend mit, dass durch den gezündeten Böller mehrere Personen offenbar durch ein Knalltrauma verletzt wurden.
Es wurden zwei Tatverdächtige ermittelt, beide Männer wurden festgenommen. Nach dem Spiel zeigten sich die Verantwortlichen und Spieler beider Teams fassungslos über die Aktion. TSG-Chef Alexander Rosen nahm sich gegenüber den eigenen Fans kein Blatt vor den Mund: "Ein nicht zu fassender Unsinn“. FCA-Geschäftsführer Michael Ströll äußerte sich ebenfalls: "Ein Täter ist auf den Videobildern sichtbar“, die Polizei führte daraufhin eine Vernehmung durch. Schiedsrichter Felix Brych hatte die Partie wegen des Vorfalls in der 57. Minute für rund fünf Minuten unterbrochen. Rosen lobte: "Hervorragend, wie der Schiedsrichter reagiert hat. Besonnen und unaufgeregt“. Er fügte hinzu: "Es ist eine Katastrophe, das hat in einem Fußballstadion nichts zu suchen.“ Auch Ströll verteilte ein "großes Kompliment“ an Brych - und an Rosen, der direkt nach dem Vorfall zum Hoffenheimer Fan-Block gegangen war. Insgesamt wurden bei der Explosion elf Personen verletzt.
Die Verdächtigen befinden sich weiterhin in Gewahrsam, wie die Bayerische Polizei in Schwaben am Sonntagmorgen (12.11.2023) auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Es blieb vorerst bei der Zahl von elf verletzten Personen. Keine davon sei in Lebensgefahr, es handle sich wohl hauptsächlich um Knall-Traumata. Nach Informationen der Augsburger Allgemeinen sollen auch ein 12- und ein 17-jähriges Mädchen bei dem Vorfall verletzt worden sein.
