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Sind Schnelltests wirklich sicher? Virologe Christian Drosten besorgt!

Seit einigen Wochen sind Corona-Schnelltests einer der Schlüssel für eine vorübergehende Freiheit der Bundesbürger. Ohne diese Tests muss man in vielen Geschäften weiter draußen bleiben. Doch nun glauben Experten, dass die Schnelltests weniger effektiv als erhofft sind. Deshalb wird empfohlen die Tests auf andere Weise einzusetzen.

Schnelltests sorgen für mehr Freiheit

In den letzten Wochen konnte mit den Schnelltest ein kleines Stückchen Normalität durch die Bundesbürger zurückerobert werden. Denn Besuche im Kino, im Restaurant, im Fitnessstudio oder beim Friseur sind mit einem negativen Corona-Test wieder möglich geworden. Im Augenblick sind die Schnelltests praktisch ein Türöffner für die Deutschen, die den Menschn unabhängig von den Inzidenzwerten ein wenig mehr Freiheit verschaffen. Doch bei einigen Wissenschaftlern ist die aktuelle Teststrategie auch umstritten. Einer von diesen Wissenschaftlern ist der bekannte Virologe Christian Drosten, dessen Einschätzungen zu den Schnelltest ernüchternd ist. Denn nun scheint es erste Beweise zu geben, dass “der frühe Gewinn der Diagnostik durch die Antigentests nicht so groß ist”, machte Drosten im NDR-Podcast klar. Denn die Test hätten nach Ansicht des Virologen ein entscheidendes Problem. “Es besteht speziell bei den Antigentests eine Lücke in der Frühphase der Sensitivität”, erklärt der Mediziner. Zu diesem Ergebnis kommt Drosten durch einen “zunehmenden Eindruck” in seinem Arbeitsalltag. Diese Lücke macht die Schnelltests nämlich weniger verlässlich bei der Entdeckung von infizierten Personen. Den Grund dafür sieht Drosten im Nukleokapsid-Antigen. Darauf testen die meisten Antigentests im Gegensatz zum PCR-Tests. Und dieses Antigen sammelt sich erst im Verlauf der infektiösen Phase langsam an, bis es durch die Tests entdeckt werden kann.

Antigen-Tests in den ersten Tagen der Infektion unzuverlässig

Aus diese, Grund kommt es vor allem in den ersten Tagen zu falschen Ergebnissen. “In dieser Screening-Situation werden wir immer auch die ersten ein, zwei oder sogar drei infektiösen Tage im individuellen Patienten übersehen, wenn wir nur mit dem Antigentest testen”, macht Drosten deutlich. “Der Antigentest wird erst am Tag nach Symptombeginn wirklich anschlagen. Das heißt, fünf von acht infektiösen Tagen verhindere ich mit dem Antigentest. Drei von acht infektiösen Tagen werde ich übersehen”, zieht Drosten ein eher mittelprächtiges Fazit. Dies bedeutet allerdings auch, dass diese Lücke weitreichende Konsequenzen für politische Entscheidungen haben müsste. Auch die Sicherheit der Testkonzepte scheint so fraglich. Denn die Schnelltests würden demnach nicht bei Menschen ohne Symptome anschlagen. Diese Menschen können auch nur schwer durch einen PCR-Test entdeckt werden, weil sie nicht davon ausgehen infiziert zu sein und sich dann noch zusätzlich durch den negativen Schnelltest sicher fühlen und so andere Menschen ungewollt anstecken können.

Gefahr durch Schnelltests

Dies bedeutet, dass bei Pilotprojekte mit Freitestungen, wie sie bereits in Tübingen oder im Saarland angewendet wurden, auch noch immer ein Restrisiko bleibt. Dies führt zur berechtigten Frage, ob diese Schnelltests überhaupt als Türöffner verwendet werden sollten.

Genau hier sieht Experte Christian Erdmann von der Initiative RapidTests ein großes Missverständnis. “Die Politik legt den Fokus auf negativ Getestete, um Freiheiten zu erlauben. Der bessere Weg wäre, den Fokus auf das Entdecken von Infizierten zu richten, um die Infektionsketten früh zu brechen”, erklärt Erdmann. “Als Diagnosetool sind die Tests nicht geeignet. Als weitere Public-Health-Maßnahme könnten regelmäßige, breitflächige Schnelltests einen inzidenzsenkenden Effekt haben. Das ist leider immer noch nicht angekommen”, bedauert Erdmann

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