Der behandelnde Arzt von Silvio Berlusconi (83) findet deutliche Worte. Professor Alberto Zangrillo machte in einem Interview mit dem italienischen Fernsehsender La7 noch einmal deutlich, wie ernst es um den ehemaligen Regierungschef stand. Die identische Corona-Infektion hätte Berlusconi demnach im März oder April getötet. Die Viruslast beim Nasen-Rachen-Abstrich sei dermaßen hoch gewesen, dass damals die Erkrankung "sicherlich nicht so einen glücklichen Ausgang wie jetzt gehabt hätte", so der Mediziner.
Es hätte Berlusconi aller Voraussicht nach umgebracht, gab Zangrillo unumwunden zu: "Absolut ja, sehr wahrscheinlich ja. Und er weiß das auch." Der Medien-Mogul und Politiker befindet sich seit rund einer Woche aufgrund seiner Covid-19-Erkrankung in einem Mailänder Krankenhaus in stationärer Behandlung. Nach einigen beängstigenden Meldungen befindet er sich nun in einem "mehr als zufriedenstellenden Zustand". Zangrillo glaube an eine baldige Genesung seines Patienten.
Silvio Berlusconi wurde nach einer Sardinien-Reise positiv auf das Coronavirus getestet. Zunächst hieß es, er sei vollkommen symptomfrei und lediglich in Quarantäne. Wenige Tage später wurde bekannt, dass er sich in ein Krankenhaus wegen Lungenbeschwerden einliefern ließ. In einem Telefonat mit Parteikollegen soll Berlusconi italienischen Medienberichten zufolge von einer "höllischen Krankheit" gesprochen haben. Er kämpfe, um dieser zu entkommen.
Bereits am Dienstagabend meldeten sich seine Ärzte mit hoffnungsvollen Worten und sprachen davon, dass Berlusconi positiv auf eine Behandlung gegen seine beidseitige Lungenentzündung ansprechen würde. "Seine Krankheit hat den erhofften Verlauf genommen", sagte Zangrillo schon am Dienstag. Damals räumte er jedoch ein, dass es jederzeit zu Rückfällen kommen könne, da es sich bei Corona um ein tückisches Virus handele.