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Sierra Leones Präsident Bio wiedergewählt

Sierra Leones Präsident Julius Maada Bio ist für eine zweiten Amtszeit wiedergewählt worden. Bio bekam bei der Wahl am Samstag 56,17 Prozent der Stimmen, wie der Wahlleiter Mohammed Kenewui Konneh am Dienstag mitteilte. Der zweitplazierte Samura Kamara, der demnach auf 41,6 Prozent der Stimmen kam, nannte das Wahlergebnis "nicht glaubwürdig".

"Ich lehne das von der Wahlkommission verkündete Ergebnis kategorisch ab", schrieb Kamara im Onlinedienst Twitter. Seine Partei, der All People's Congress (APC), erklärte, sie werde "diese falschen und erfundenen Ergebnisse nicht akzeptieren". Die APC beklagte ungültige Stimmabgaben in einigen Gegenden. Die Partei hatte die Stimmauszählung bereits am Montag wegen fehlender Transparenz kritisiert.

Auch Wahlbeobachter der Europäischen Union hatten fehlende Transparenz und Kommunikation seitens der Wahlbehörde bemängelt. Die Beobachter berichteten von gewalttätigen Zwischenfällen in zehn Wahllokalen am Wahltag. Zudem hätten sie Berichte von Gewalt aus sechs weiteren Regionen erreicht.

Sierra Leone steckt in einer wirtschaftlichen Krise: Für viele der acht Millionen Einwohner des westafrikanischen Landes sind die explodierenden Lebensmittelpreise eine Hauptsorge, denn Sierra Leone ist stark von Importen anhängig und leidet an den Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie des Kriegs in der Ukraine. 

Anhänger des Präsidenten feierten am Dienstag auf den Straßen Freetowns. Grün gekleidet, in der Farbe von Bios Partei Sierra Leone People's Party (SLPP), schlugen sie auf Töpfe, bliesen in Vuvuzelas und riefen den Namen des Wahlsiegers.

ma/kas