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Siebeneinhalb Jahre Haft in Prozess um Tod von Kleinkind durch vergiftete Milch

Das Landgericht im baden-württembergischen Mannheim hat einen 24-Jährigen wegen der tödlichen Gabe einer mit einem Antidepressivum versetzten Milch an seine 17 Monate alte Tochter zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Mann habe sich der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Demnach sahen die Richter den Vorwurf der Beigabe des Medikaments zur Milch im Juli 2022 als erwiesen an, eine Tötungsabsicht verneinten sie jedoch.

Nach dem Trinken der Milch hatte der Mann seine Tochter zum Schlafen gelegt. Durch das Medikament kam es wenige Stunden später zum Erbrechen. Da die Schutzreflexe durch das Antidepressivum herabgesetzt waren, atmete das Kind das Erbrochene ein. Es starb am späten Abend an den Folgen der Vergiftung.

Mit dem Urteil blieb das Gericht deutlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die den Vater wegen Mordes angeklagt und in ihrem Plädoyer 13 Jahre Haft gefordert hatte. Sie argumentierte, er habe durch die hinzugegebene Menge des Medikaments eine tödlich verlaufende Vergiftung seiner Tochter in Kauf genommen. Zudem habe er die Arglosigkeit der anwesenden Großmutter bewusst zur Tötung ausgenutzt. Die Verteidigung forderte in ihrem Plädoyer fünf Jahre Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

ald/cfm