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Sie sind preiswert, präzise und absolut tödlich: Ukrainischer Krieg wird von FPV-Drohnen dominiert

Eine neue Art von Killer-Drohnen erobert die Schlachtfelder in der Ukraine

Im Ukraine-Krieg erobert eine neue Art von Killer-Drohnen die Schlachtfelder im Osten und Süden des Landes – „FPV-Drohnen“, unbemannte Flugobjekte, die mittels einer Videobrille und eines Controllers wie in einem Ego-Shooter-Videospiel ins Ziel gesteuert werden. Daher auch ihr Name: „FPV“ steht für „First Person View“, zu Deutsch „Ich-Perspektive“.

Tödliche Präzision aus der Luft

Mit ihnen ist es möglich, den Zielanflug bis zur letzten Sekunde zu verfolgen und so den Kurs auf den Meter genau zu korrigieren, bis der „Drohnen-Pilot“ dem Ziel quasi Auge in Auge gegenüber schwebt und eine Sekunde später einschlägt.

Explosive Waffen an Bord

An den Drohnen werden explosive Ladungen befestigt. Sprengköpfe von Panzerfäusten oder je nach Ziel auch Splittergranaten oder Brandsätze – abhängig davon, ob gegnerische Soldaten, Fahrzeuge oder Stellungen angegriffen werden sollen.

Massenproduktion und günstige Preise

Waren FPV-Drohnen noch zu Beginn des Jahres kaum im Einsatz, sind es mittlerweile Tausende, die jeden Monat aktiviert werden. Nach BILD-Informationen nutzt die Ukraine aktuell etwa 2000 FPV-Kamikazedrohnen pro Monat. Russland sogar 4000. Tendenz stark steigend. Ein Grund dafür ist ihr geringer Preis. Ab gerade einmal 899 Euro sind FPV-Drohnen derzeit im Handel erhältlich. Inklusive Sprengkopf ergibt sich ein Preis von um die 1000 Euro.

Logistikkette und Spendenfinanzierung

Zu diesem Zweck hat sich in Russland eine ganze staatliche Logistikkette zur Lieferung der preiswerten Killer-Drohnen in die Ukraine gebildet. In der Ukraine übernehmen dagegen vor allem freiwillige Organisationen die Herstellung und Lieferung der Drohnen an die Front – bezahlt von Spenden aus der Bevölkerung.

Brutale Propaganda

Brutal: Die Drohnen nehmen ihren Zielanflug bis zuletzt auf. Die Aufnahmen dienen als Beweis des Treffers – und zu Propaganda-Zwecken. Auf ihnen sind oft die letzten Momente der anvisierten Soldaten und Fahrzeuge zu sehen, bevor diese getroffen werden. Zwischen zehn und 20 solcher Videos werden von ukrainischen und russischen Armee nahen Kanälen produziert und veröffentlicht. Pro Tag!

Alarm im Westen

Westliche Militärs sind alarmiert. Nach BILD-Informationen beobachtet vor allem das US-Militär die massenweisen Drohnen-Angriffe in der Ukraine mit großer Sorge. Der Grund: Bislang gibt es kaum Mittel, sich gegen solche Angriffe zu verteidigen.

Die Suche nach einer Lösung

Zwar können einzelne Objekte, wie zum Beispiel die Limousine des Präsidenten, mit Störsendern ausgestattet werden. Auf Panzern, Kriegsschiffen und Armee-Basen sind solche Störsender bislang jedoch die Ausnahme. Darum arbeitet das US-Militär mit Hochdruck an Lösungen für das Problem. Das Ziel: Jedes vierte Fahrzeug in einer Kolonne im Kriegsgebiet soll mit einem effektiven Störsender ausgestattet werden, der anfliegende Drohnen zum Absturz bringen soll.

Ukrainische Soldaten ohne Schutz

Tragisch: Für ukrainische Soldaten gibt es einen solchen Schutz bislang nicht.