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Seuchenausbruch in deutscher Schule - Schutzmaßnahmen ergriffen, es werden Kontaktpersonen gesucht!

Ein Kind als Indexpatient! Gefährliche Krankheit entdeckt!Eine Schule in Angst - gefährliche Krankheit bei Schüler diagnostiziert! Das müssen Sie jetzt wissen:

Krankheit erst nicht erkannt!

Ein zehnjähriger Junge aus dem Landkreis Havelland wurde mit einer akuten Mandelentzündung ins Ernst-von-Bergmann-Klinikum eingeliefert. Dort stellten Mediziner die Diagnose: Diphtherie, eine hochkontagiöse und potenziell tödliche Erkrankung. Aufgrund einer Verschlechterung seines Zustandes erfolgte eine Verlegung in die renommierte Charité, wo der Junge invasiv beatmet und mit Antitoxinen behandelt werden musste. Informationen zufolge war der Junge Schüler der Waldorfschule Havelhöhe in Berlin-Spandau und hatte keinen Impfschutz – eine Entscheidung der Eltern, die offenbar den Empfehlungen zur Immunisierung nur wenig Beachtung schenkten. Das Gesundheitsamt Havelland leitete umgehend Schutzmaßnahmen für Personen im Umfeld des Kindes ein, führte Abstriche durch und verabreichte prophylaktisch Antibiotika. Eine weitere Infektion konnte dabei identifiziert werden - droht ein größerer Ausbruch? Lesen Sie hier weiter:

Impfung als Schild gegen Diphtherie

Obwohl die Impfung keinen absoluten Schutz vor einer Ansteckung bietet, verhindert sie zuverlässig die schweren Symptome der Diphtherie. In Berlin und Brandenburg wurden dieses Jahr insgesamt vier Fälle gemeldet. Das Robert-Koch-Institut verzeichnet einen europaweiten Anstieg der Erkrankungen, vor allem unter Geflüchteten, die die Balkanroute nutzen. In Deutschland sind etwa 97 Prozent der Kinder, aber nur 50 Prozent der Erwachsenen gegen Diphtherie immunisiert. Seit den 1960er Jahren wird die Impfung für Säuglinge und Kinder empfohlen, und die Ständige Impfkommission (Stiko) rät zu einer Auffrischung der Impfung alle zehn Jahre auch für Erwachsene.

Emil von Behring: Pionier im Kampf gegen Diphtherie

Der enorme Fortschritt im Umgang mit Diphtherie ist untrennbar mit dem Namen Emil von Behring verbunden. Für seine bahnbrechende Entwicklung eines Heilserums gegen Diphtherie und später auch Tetanus wurde er 1901 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet und in den Adelsstand erhoben. Seine Errungenschaften retteten unzählige Kinderleben, denn vor seiner Entdeckung war Diphtherie als "Würgeengel der Kinder" berüchtigt. In den 1880er Jahren verursachte die Krankheit in Preußen alljährlich den Tod von 25.000 Babys und Kleinkindern. Behrings Forschung führte zu einem Impfstoff mit einer Schutzrate von 97 Prozent, wodurch die Todesfälle signifikant sanken und die Diphtherie ihren Schrecken verlor.