200110:

Seuchen-Ausbruch in Pflegeheim, schon 3 Tote! Bakterielle "Super-Infektion" außer Kontrolle

In einem Pflegeheim in Niedersachsen häufen sich fieberhafte Erkältungen, was zu drei Todesfällen führt. Die verantwortliche Amtsärztin spricht von „bakteriellen Superinfektionen“. Um was handelt es sich und gibt es eine Bedrohung für andere?!

Drei Bewohner eines Pflegeheims sterben in Niedersachsen

Durch eine Krankheitswelle in einem Pflegeheim in Oyten, Landkreis Verden, sind drei Bewohner über 80 Jahre gestorben. Weitere fünf Heimbewohner wurden in Krankenhäuser eingeliefert, teilte die Landkreisverwaltung in Verden mit. Bereits am Freitag meldete die Einrichtung eine auffällige Zunahme von Atemwegserkrankungen mit fieberhaften Erkältungen. Seitdem zeigen 19 Bewohner und vier Mitarbeiter der Pflegeeinrichtung Symptome wie Husten, Schwäche und Fieber. Das Gesundheitsamt des Landkreises ordnete die Isolation der Erkrankten und zusätzliche Hygienemaßnahmen an. Rachenabstriche der Betroffenen wurden zur Untersuchung ins Labor des Landesgesundheitsamtes in Hannover geschickt. Die Analyse ergab am Samstag das Vorhandensein von Parainfluenzaviren und Rhinoviren, teilweise auch Doppelinfektionen.

Erkrankte mit mehreren Viren infiziert

Der Ursprung der Infektionen ist unklar. Diese Viren sind in der Bevölkerung verbreitet und nicht ungewöhnlich, erklärte Jutta Dreyer, Leiterin des Verdener Gesundheitsamtes, in einer Mitteilung. Die Viren könnten grippale Infekte und Erkältungen auslösen. „Gerade bei älteren Menschen können sie aufgrund der meist vorhandenen Vorerkrankungen und des reduzierten Immunsystems zu schweren Verläufen führen und auch bakterielle Superinfektionen nach sich ziehen, was vor Ort in verschiedenen Fällen leider auch der Fall ist“, so die Amtsärztin. Nach Angaben des Gesundheitsamtes des Landkreises war die Infektionslage am Sonntag noch nicht überwunden. Lediglich einzelne Heimbewohner, die sich derzeit in Kliniken oder im Pflegeheim befinden, zeigten Anzeichen der Besserung.