Unruhe in Ferienregionen! Eine Warnung vor dem Dengue-Virus, einschließlich seiner potenziellen Ausbreitung in Europa, wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits Anfang Juli ausgesprochen. Mittlerweile nehmen lokale Infektionen zu. Italien ist laut lokalen Medienberichten ebenfalls betroffen und ruft nun zur Vorsicht auf! Erfahren Sie hier mehr:
Seit geraumer Zeit warnen Medizinexperten und Forscher vor den gesundheitlichen Folgen der Klimakrise, einschließlich Dengue-Fieber. Es handelt sich dabei um eine Tropenkrankheit. Durch steigende Temperaturen in verschiedenen Gebieten steigt das Risiko, dass Menschen auch in Europa an dieser Krankheit erkranken können. Dies liegt an der vermehrten Vermehrung der Dengue-Fieber übertragenden Aedes-Mücke aufgrund erhöhter Temperaturen und intensiven Regenfällen. Lokale Infektionen wurden bereits in rund zwei Dutzend Ländern der WHO-Europaregion, einschließlich Spanien und Frankreich, festgestellt. Italiens Gesundheitsbehörden berichten nun von Dengue-Fieber-Fällen. Übereinstimmende Medienberichte weisen auf die Regionen Latium und die Lombardei nahe dem Gardasee als betroffene Gebiete hin. Seit Januar wurden laut der italienischen Zeitung Il Giorno fast 50 Dengue-Erkrankungen in Italien registriert.
Um die Ausbreitung einzudämmen, haben die Behörden Gegenmaßnahmen ergriffen. So hat, zum Beispiel, der Bürgermeister von Manerba del Garda angeordnet, dass die Bevölkerung vermehrt lange Kleidung tragen und spezielle Insektenabwehrmittel verwenden soll. Es wird zudem empfohlen, Moskitonetze an Türen und Fenstern anzubringen. Die Dengue-Virus übertragenden Mücken legen ihre Eier in stehendem Wasser ab. Daher appellierte die WHO Ende Juli, besonders nach Regenfällen aufmerksam zu sein und stehendes Wasser, wie in Blumentöpfen, zu vermeiden. Die WHO schätzt, dass es weltweit bis zu 400 Millionen Infektionen geben könnte. Diese Schätzung ist jedoch schwierig, da 80 Prozent der Infizierten bei der ersten Infektion nur leichte oder gar keine Symptome aufweisen und deshalb keine medizinische Hilfe suchen. Trotz Immunität gegen eines der vier Dengue-Viren, könnte eine zweite Infektion mit einem anderen Virus zu einem schwereren Krankheitsverlauf und zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, so Raman Velayudhan, Leiter der WHO-Abteilung für vernachlässigte Tropenkrankheiten, laut Deutscher Presse-Agentur (dpa).
Spezifische Medikamente gegen Dengue gibt es nicht, außer solche zur Senkung des Fiebers. Symptome sind unter anderem Kopf-, Glieder- und Gelenkschmerzen. In schweren Fällen kann es zu einem plötzlichen Blutdruckabfall kommen, der sogar tödlich enden kann. WHO-Experte Velayudhan verwies auf einen verfügbaren Impfstoff, der allerdings erst nach der ersten Infektion Schutz bietet. Dengvaxia zeigt je nach dem infizierenden Virus unterschiedliche Wirksamkeit, so Velayudhan. Das in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erwähnt einen weiteren Impfstoff namens Qdenga, der in Deutschland ab dem Alter von vier Jahren verabreicht werden kann, auch vor einer ersten Dengue-Infektion. Dieser Impfstoff wurde im Dezember 2022 in der EU zugelassen.