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Seuche breite sich in Deutschland aus - Erste Region schottet sich ab, ganze Orte abgeriegelt

Trotz des Endes der schwerwiegenden Corona-Varianten breiten sich in Deutschland weiterhin zahlreiche alte und neue Krankheiten aus. Eine Region in Deutschland ist nun mit einer gefährlichen Seuche konfrontiert, die zur Abriegelung ganzer Ortschaften führt. Hier alle Hintergründe:

Verbreitung einer bekannten Krankheit wird zur Gefahr für Mensch und Tier

Seit Juli sorgt die Blauzungenkrankheit in Deutschland für wachsende Besorgnis, besonders in Schleswig-Holstein. Diese Krankheit betrifft vor allem Rinder, Schafe und manchmal auch Ziegen und stellt eine erhebliche Bedrohung für Tierbestände dar. Inzwischen sind über 1.300 Betriebe in der Region von dem aktuellen Ausbruch betroffen. Das Virus wird durch Mücken übertragen, was die Kontrolle der Verbreitung erheblich erschwert. Noch alarmierender: Infizierte Tiere leiden unter hohem Fieber und Schleimhautverletzungen, was ihre Gesundheit und Produktivität stark beeinträchtigt. Viele landwirtschaftliche Betriebe könnten dadurch bald am finanziellen Abgrund stehen.

Erste Deiche müssen abgesperrt werden

Besonders kritisch ist die Lage auf den Deichen, wo zahlreiche Schafe grasen. Um den ohnehin geschwächten Tieren zusätzlichen Stress zu ersparen, wurden in mehreren Regionen Schutzmaßnahmen ergriffen. So sind beispielsweise in touristischen Gebieten wie auf der beliebten Insel Sylt bereits 15 Kilometer Deichland für Besucher gesperrt worden. Schilder weisen Wanderer und Radfahrer darauf hin, alternative Routen zu nutzen, um die Schafe nicht weiter zu belasten. Die Sperrungen beschränken sich jedoch nicht nur auf Sylt. Auch an der Westküste Schleswig-Holsteins, einschließlich der Inseln Föhr und Amrum, sind inzwischen über 90 Kilometer Deich gesperrt. Doch trotz dieser Maßnahmen gibt es weiterhin Probleme, da viele Menschen die Sperrungen ignorieren und die gesicherten Bereiche betreten, was die Tiere in Panik versetzt. Laut dem Landesbetrieb für Küstenschutz behindert dies den Genesungsprozess der Tiere und erhöht das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Virus.

Behörden bitten um Beachtung der Sperrungen

Die Behörden rufen daher eindringlich dazu auf, die Regelungen zu beachten. Es gebe ausreichend alternative Wege, die genutzt werden könnten, ohne die Tiere zu stören. Die Blauzungenkrankheit stellt nicht nur eine ernste gesundheitliche Gefahr für die Tiere dar, sondern gefährdet auch den wichtigen Küstenschutz, den die Schafe durch die Beweidung der Deiche leisten. Um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, empfiehlt das Bundeslandwirtschaftsministerium zudem eine rasche Impfung der betroffenen Tierbestände.