Was für ein grandioser Fund in der Ostsee! Dort haben Taucher nun ein altes Schiffswrack entdeckt, dessen Fund die Forscher und Hobbyschatzjäger wieder auf die Spur des legendären Bernsteinzimmers bringen könnte. Seit mehr als 80 Jahren hat sich die Spur dieses Prunkstücks verloren. Doch nun könnte der Fund des Frachtschiffs Karlsruhe auf dem Grund der Ostsee neue Anhaltspunkte für die Suche liefern.
Zahlreiche große Schätze sind während der Nazi-Zeit spurlos verschwunden. Und einer der größten Schätze ist ohne jeden Zweifel das sagenumwobene Bernsteinzimmer, dass der preussische König im Jahr 1716 dem russischen Zaren geschenkt hatte. Viele Jahre war das Zimmer in Sankt Petersburg aufgestellt, doch dann hatten die Nazis es als Kriegsbeute zurück auf deutsches Staatsgebiet gebracht. Die letzte Spur des Schatzes führt zu einem Schloss ins ostpreussische Königsberg, wo das Bernsteinzimmer seit 1942 aufbewahrt wurde. Die Spur verliert sich, nachdem Königsberg im Jahr 1945 wegen der drohenden Kriegsniederlage evakuiert werden musste. Seitdem weiß offenbar niemand, wo das Bernsteinzimmer geblieben ist. Zahlreiche Forscher und Schatzjäger versuchen seitdem diesen Schatz von unschätzbarem Wert zu finden. Bereits mehrere hundert Orte wurden bereits durchsucht, ohne jedoch eine Spur auf den Verbleib des Bernsteinzimmers zu bekommen. Doch nun könnte der Fund polnischer Taucher vielleicht Licht ins Dunkel bringen.
Denn jetzt haben polnische Taucher offenbar ein altes Schiffswrack in der Ostsee entdeckt, bei dem es sich um das Frachtschiff “Karlsruhe” handeln soll. Dass Schiff war am 12. April 1945 aus dem Hafen Pillau ausgelaufen, der ganz in der Nähe von Königsberg liegt. Bis jetzt ist noch nicht ganz klar, welche geheimnisvolle Fracht das Schiff in seinem Laderäumen hatte. Fest steht lediglich, dass das Dampfschiff nur einen Tag nach dem Auslaufen aus dem Hafen von sowjetischen Flugzeugen bombardiert und versenkt worden war. Die Taucher haben das Schiff, auf dem damals neben der an Bord befindlichen Ladung auch zahlreiche Ostpreußen-Flüchtlinge gereist waren, einige Dutzend Kilometer vom Hafenort Ustka entfernt gefunden. Das Wrack liegt in einer Tiefe von rund 88 Metern. “Wir sind praktisch sicher, dass es sich um die ‚Karlsruhe‘ handelt“, gab Taucher Lukasz Piotrewicz bereits am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur bekannt.
Die an der Aktion beteiligten Taucher scheinen sich ihrer Sache ziemlich sicher zu sein. Denn diese wollen das Schiff an den Details wie dem Schornstein und der Schraube erkannt haben. Allerdings fehlt zu einer genaueren Untersuchung des Wracks noch die Zustimmung der polnischen Meeresbehörde. Doch nun soll offenbar schon bald Klarheit bestehen. An Bord sollen sich nach Angabe der Taucher Militärfahrzeuge, Porzellan sowie viele Kisten mit unbekanntem Inhalt befinden. Nun hoffen die Taucher darauf die Erlaubnis für die Bergung der Fracht zu erhalten. Eventuell könnten unter den Fundstücken dann auch Hinweise auf den Verbleib des Bernsteinzimmers gefunden werden. Schließlich wurde der wertvolle Schatz aus der Stadt Königsberg evakuiert, bevor die Stadt von den russischen Streitkräften besetzt werden konnte.
