Überall auf der Welt suchen die Wissenschaftler nach einem Impstoff gegen das hochansteckende Coronavirus. Hat nun ein deutscher Professor den Durchbruch geschafft? Der Wissenschaftler hatte sich einen selbstentwickelten Impschutz gespritzt und nach knapp einem Monat berichtet, dass er nun immun sei. Jetzt will er den Impfstoff an weiteren Menschen testen.
Noch immer hält die Coronavirus-Pandemie die Welt in Atem. Mehr als 4,2 Millionen Menschen haben sich rund um den Globus mit dem Virus infiziert und fast 300.000 Menschen sind bereits an den Folgen der Infektion gestorben. Kein Wunder also, dass Wissenschaftler aus aller Welt in einem Wettlauf gegen die Zeit einen Impfstoff suchen. Jetzt scheint ein deutscher Unternehmer den Durchbruch geschafft zu haben. Der Lübecker Unternehmer Winfried Stöcker, Gründer der Firma Euroimmun, hat sich bereits im März in einem Selbstversuch ein Corona-Antigen gespritzt. “Ich bin jetzt immun gegen Sars-CoV-2”, schreibt der 73-Jährige auf einem von ihm erstellten Blog im Internet. Stöcker hatte sich, über mehrere Tage verteilt, vier Injektionen selbst verabreicht. “Wie erwartet, habe ich die Impfungen gut vertragen. Ich fühlte mich während der ganzen Zeit wohl und blieb gesund.” Gegenüber der “Bild”-Zeitung bestätigte Stöcker keine Nebenwirkungen gehabt zu haben. Die “FAZ” berichtet, dass in Stöckers Blut Antikörper gegen das Coronavirus gefunden wurden.
Das von Stöcker verwendete Corona-Antigen war in einem Labor gentechnisch hergestellt worden. Dazu werde lediglich ein kleiner Bestandteil des Virus verwendet, der nicht infektiös sei. “Die Immunisierung war also ungefährlich, es bestand keine Infektionsgefahr mit dem Coronavirus, weder für mich noch für meine Familie und meine Kollegen”, wird der Unternehmer im Interview mit der “FAZ” zitiert. Ein wissenschaftlicher Durchbruch sei ihm damit aber nicht gelungen. Denn das Antigen sei den Wissenschaftlern schon längst bekannt, es war bisher nur noch nicht am Menschen getestet worden. “Ich habe nur mal gezeigt, dass es keine Nebenwirkung hat. Dass das Antigen die Wirkung hat, war schon vorauszusagen, aber dass es keine Nebenwirkungen hat, ist eine wichtige Information”, erklärte Stöcker der “Bild”-Zeitung “Aus meiner Sicht könnte man kurzfristig drei Viertel der Bevölkerung mit dem Zielantigen S1 des Sars-CoV-2 immunisieren”, erklärt Prof. Winfried Stöcker bei der “FAZ”. Deshalb spricht sich Stöcker auch dafür aus den Impfstoff direkt am Menschen zu testen und eventuelle Nebenwirkungen während der Testreihe zu entdecken. Bleibt nur die Frage, ob solche direkten Test ethisch vertretbar sind.