Der Streit zwischen Deutschland und Italien über die Finanzierung von Seenotrettungsorganisationen an der italienischen Küste hat sich verschärft. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni droht sogar damit, ihre Zustimmung zum EU-Asylkompromiss zurückzuziehen. Doch wer hat recht?
Neue Enthüllungen von „Wir Online“ und dem Schweizer Journalisten Kurt Pelda bringen einige der Seenotrettungsorganisationen in Bedrängnis. Es wird darauf hingewiesen, dass einige Nichtregierungsorganisationen nicht nur Schiffbrüchige retten, sondern auch mit den kriminellen Schleppern zusammenarbeiten, um illegale Migranten nach Europa zu bringen.
Der Streit zwischen Deutschland und Italien entbrannte, als bekannt wurde, dass Berlin Geld an Seenotrettungsorganisationen im Mittelmeer überweist. Rom ist empört!
Ermittlungsakten italienischer Behörden von 2017 sollen belegen, dass Schlepper und die deutsche Organisation „Jugend rettet“ eng miteinander verbunden sind. Sogar freundschaftliche Gespräche sollen stattgefunden haben. Die Schlepper hätten Flüchtlinge direkt an das Hilfsschiff „Iuventa“ von „Jugend rettet“ übergeben, während das Bordpersonal über den genauen Zeitpunkt der Ankunft informiert wurde.
Eine andere Taktik der Menschenhändler sei es, sich als Migranten auszugeben und die italienische Küstenwache anzurufen. Diese kontaktierte dann die Organisation „Save the Children“, um die vermeintlichen Flüchtlinge zu retten. Allerdings befand sich auch ein Schlepper an Bord des Rettungsschiffs, der zuvor vor laufender Kamera Migranten misshandelt hatte. „Save the Children“ habe diese Zusammenarbeit mit den Behörden verweigert.
Auch „Ärzte ohne Grenzen“ sieht sich ähnlichen Vorwürfen ausgesetzt. Es wird behauptet, dass sie einen Mörder an Bord hatten und dies bewusst verschwiegen haben. Laut beschlagnahmtem E-Mail-Verkehr der deutschen Organisation „Jugend rettet“ habe es sogar Überlegungen gegeben, in besonderen Fällen mit Schmugglern zusammenzuarbeiten. Die britische Nichtregierungsorganisation „Human Rights at Sea“ bestätigte dies, betonte jedoch, dass eine solche Zusammenarbeit mit Schleppern tabu bleiben sollte.