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Seehofer platzt der Kragen – “Können nicht drei Jahre im Lockdown verharren”

Angesichts der aktuellen Lage mit steigenden Infektionszahlen fordert der deutsche Innenminister Horst Seehofer deutlich einfachere und effektivere Maßnahmen in der Corona-Krise. Denn viele Menschen verlieren im Regel-Chaos nicht nur den Überblick, sondern sind nach Monaten im Lockdown auch nicht mehr bereit schärfere Maßnahmen mitzutragen.

Innenminister Seehofer fordert deutlich einfachere Corona-Maßnahmen

In der nächsten Woche stehen erneut Beratungen zwischen der Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer an, in denen es um das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie gehen wird. Nun hat im Vorfeld dieser Sitzung der deutsche Innenminister Horst Seehofer das Wort ergriffen. Dieser fordert nun die deutliche Vereinfachung der gültigen Corona-Maßnahmen. “Die Regelungen sind mittlerweile zum Teil recht kompliziert geworden und nicht immer logisch“, erklärte Seehofer gegenüber der Tageszeitung “Münchner Merkur“. “Die Leute verstehen nicht, wenn der Blumenladen schließen muss, aber der Supermarkt nebenan Blumen verkaufen darf. Wir alle müssen Corona sehr ernst nehmen. Aber dazu brauchen wir einfachere Regeln, die Schutz und Freiheit zusammenbringen und von jedem verstanden werden“, forderte Seehofer weiter. Denn wie viele andere Menschen auch, hat Seehofer die ständigen Verlängerungen des Lockdowns offenbar satt: “Wir können doch jetzt nicht drei Jahre im Lockdown verharren“, kritisiert der Spitzenpolitiker.

Seehofer unterbreitet Vorschläge für einfachere Regelungen

So schlägt Seehofer nun beispielsweise vor, ab einem Inzidenzwert von 50 lediglich 1 Kunden pro 10 Quadratmeter Verkaufsfläche in den Geschäften zu erlauben. Diese Regelung soll nach Seehofers Auffassung sowohl in Supermärkten als auch im Einzelhandel gelten. “Eine Regel für eine Inzidenz von über 100 bräuchten wir dann nicht mehr“, erklärt Seehofer. Schon bald werde die Inzidenz von 100 wohl in immer mehr Landkreise und Städte überschritten werden. Die aktuellen Regelungen sehen in diesem Fall vor, dass die beim letzten Bund-Länder-Gipfel vereinbarte “Notbremse“ in Kraft tritt. Dies bedeutet dann nichts anderes, als das viele Geschäfte wieder geschlossen werden müssen. Mit seinem Vorstoß will Seehofer offenbar Alternativen für den Bund-Länder-Gipfel am kommenden Montag ins Spiel bringen. Allerdings dürfte dort eher über die Verschärfung der Maßnahmen diskutiert werden, weil die Infektionszahlen steigen und auch die Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca bis auf weiteres ausgesetzt sind.

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