Ein russisches Gericht hat den bekannten Science-Fiction-Autor Dmitri Gluchowski am Montag in Abwesenheit zu acht Jahren Haft verurteilt. Wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, wurde der Schriftsteller der Verbreitung von "Falschinformationen" über die russische Armee für schuldig befunden. Gluchowski wurde auf Grundlage eines Gesetzes verurteilt, das erst kurz nach der Entsendung von Soldaten durch Russlands Präsidenten Wladimir Putin in die Ukraine verabschiedet wurde.
Gluchowskis bekanntestes Werk ist der Roman "Metro 2033", der auch als Grundlage für ein beliebtes Videospiel diente. Der von Moskau bereits zum "ausländischen Agenten" erklärte 44-Jährige lebt außerhalb Russlands. Er hat Moskaus Militärkampagne gegen dessen Nachbarn mehrfach kritisiert.
Zum Jahrestag des Beginns der Offensive im Februar erklärte der Autor in den Onlineplattformen: "Wie schon vor einem Jahr bin ich fest davon überzeugt, dass dieser Krieg ebenso ruinös für Russland und unser Volk ist, wie er tödlich und zerstörerisch für die Ukraine ist, die ich liebe." Auch bekundete er im Internet seine Unterstützung für den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny, der vergangene Woche zu 19 Jahren Haft verurteilt worden war.
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