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Schwesig: Bei Einbürgerungen Bekenntnis zu Existenzrecht Israels verlangen

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, bei Einbürgerungen nach Deutschland von den Betroffenen ein Bekenntnis zum Existenzrecht Israels zu verlangen. Auch "dass Juden Teil unserer Gesellschaft sind" müsse jeder akzeptieren, der deutscher Staatsbürger oder Staatsbürgerin werden wolle, sagte Schwesig im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks.

"Gerade in dieser Zeit" müsse Deutschland hier "klare Maßstäbe setzen", verlangte Schwesig. Dies gelte auch für deutsche Zurückhaltung bei Kritik am militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen. Gleichwohl sei es richtig, darauf hinzuweisen, dass dort "der Schutz der Zivilbevölkerung wichtig ist".

Dies habe Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch getan, betonte Schwesig. Die SPD-Politikerin verwies aber auch auf die Verantwortung der radikalislamischen Hamas für die Lage im Gazastreifen. "Aber es ist eben auch die Hamas, die die Zivilbevölkerung als Schutzschild nutzt", sagte sie. Schwesig wandte sich zudem dagegen, "dass man den ersten Teil, dass die Hamas brutal Menschen abgeschlachtet hat", immer mehr "vergessen" werde.

Die Hamas hatte bei ihrem Großangriff auf Israel vor vier Wochen israelischen Angaben zufolge rund 1400 Menschen getötet. Zudem verschleppten die Islamisten demnach mehr als 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen. Als Reaktion startete Israel seine Angriffe in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet. Dabei wurden nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, laut jüngsten Angaben bisher mehr als 9400 Menschen getötet.

bk/dja