Deutschland wurde erneut von starken Unwettern heimgesucht, die in ihrer Folge viele Schäden und Verletzte verursachten. Am Dienstagabend zog ein heftiges Unwetter über das Land und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Bei diesem Vorfall wurden zahlreiche Personen verletzt.
In Plauen, im Vogtlandkreis, erlebte eine 38-jährige Frau einen Albtraum, als während ihrer Fahrt ein Baum auf ihr Auto stürzte. Die Linde, die an der B173 stand, fiel direkt auf die Windschutzscheibe und drückte den Peugeot 307 der Frau ein. Ein Polizeisprecher erklärte, dass "die Fahrerin in ihrem Fahrzeug eingeklemmt wurde und von der Feuerwehr befreit werden musste". Glücklicherweise erlitt sie nur leichte Verletzungen. Einwohner aus Plauen berichteten von Hagelkörnern in Tischtennisballgröße. Überflutungen und umgestürzte Bäume waren das Resultat von Starkregen und Hagelstürmen, wie auch in Erfurt. Ein Reisender filmte den überfluteten Hauptbahnhof. Aufgrund von herabfallenden Ästen, die Gleise und Oberleitungen blockierten, wurde der Bus- und Bahnverkehr eingestellt. Die Stadtverwaltung von Erfurt erklärte, dass die Feuerwehr bereits bei über 100 Einsätzen im Einsatz war. "Bäume wurden entwurzelt, Äste abgebrochen und Kanaldeckel liefen über", sagte sie. "Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Bislang sind zwei Verletzte gemeldet. Die Feuerwehrleitstelle ist voll ausgelastet und priorisiert die dringendsten Einsätze."
Der Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) sprach auf "X" (ehemals Twitter) seinen Dank an alle Einsatzkräfte aus, die "ihr Leben für die Menschen in der Stadt einsetzen". Die Stadt Erfurt berichtete, dass das Unwetter Sturmböen von bis zu 90 Kilometern pro Stunde und Hagelkörner von bis zu einem Zentimeter Durchmesser mit sich brachte. "Lokal fielen bis zu 90 Liter pro Quadratmeter Niederschlag", so die Mitteilung. Trotz der Unwetter blieb das Strom- und Gasnetz der Stadtwerke intakt. In Hummelshain (Saale-Holzland-Kreis) wurden innerhalb einer Stunde 41 Liter Regen gemessen, in Plauen waren es 36 Liter in einer halben Stunde, berichtete ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). "Das Unwetter ist noch nicht vorbei", warnte er. Die Unwetter sollen im Laufe des Abends sogar noch an Intensität zunehmen, insbesondere im Süden und in der Mitte Deutschlands. Der DWD prognostiziert, dass die Gefahr lokaler Unwetter mindestens bis Donnerstag anhalten wird. Erst am Wochenende wird eine Beruhigung der Situation erwartet.