Die Auswirkungen der Unwetter machten auch vor dem Schienenverkehr nicht Halt. Im Osten Sachsens ereigneten sich etwa 85 wetterbedingte Einsätze der Feuerwehr in den Landkreisen Bautzen und Görlitz. Ein Zug stieß bei Bautzen mit zwei umgestürzten Bäumen zusammen, entgleiste aber glücklicherweise nicht. Im oberbayerischen Landkreis Miesbach sowie im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg kam es zu Überflutungen von Straßen und Kellern, wodurch einige Unterführungen und Straßen zeitweise unpassierbar wurden. In der Hauptstadt Berlin traf es die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) schwer. Nach starken Regenfällen drang Wasser in das Magazin ein und gefährdete dort Hunderttausende Bücher. Jonas Fansa, der Betriebsdirektor der ZLB, schilderte im RBB die dramatische Lage: Das Wasser stand zehn Zentimeter hoch und drohte, die ersten Bücherregale zu erreichen. Ein geplatztes Regenwasserrohr hatte zu der Überflutung geführt. Beschäftigte der Bibliothek mussten eine Eimerkette bilden, um das Wasser aus dem Gebäude zu schaffen.
In Hessen verursachte das Unwetter ebenso zahlreiche Polizeieinsätze. In Dietzenbach war eine S-Bahn-Unterführung aufgrund der Wassermengen vorübergehend nicht nutzbar. Auf den Autobahnen A45 und A66 räumten Einsatzkräfte umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen. Besonders kritisch war die Situation auf der Bundesstraße 43a zwischen Hanau-Hauptbahnhof und Hanau-Wolfgang, wo das Wasser auf einer Länge von 200 Metern kniehoch stand und eine Sperrung der Straße in Richtung Fulda erforderlich machte.
