Deutschland – Am Mittag von Fronleichnam war noch nicht abzusehen, welche Auswirkungen das Wetter haben würde. Zwischen den warmen Sonnenstrahlen mischten sich vereinzelt Regentropfen, jedoch deutete noch nichts auf starke Gewitter hin. Ein Blick auf die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigte jedoch bereits, dass sich Gewitterzellen in der gesamten Region bewegten und hohe Gefahr bestand. Teile Nordbayerns wurden bereits auf die höchste Gewitterwarnstufe hochgestuft. Gegen 15 Uhr traf das Unwetter weite Teile von Bayern und Franken. Auch andere Teile Deutschlands waren betroffen – das Unwetter hinterließ ein Chaos, Unfälle auf Autobahnen, eine Familie in Lebensgefahr! Hier ein Überblick:
Laut einem Tweet der Feuerwehr waren zahlreiche Feuerwehrkräfte in Nürnberg im Einsatz, um über 200 Schadensstellen zu bewältigen. Laut einem Polizeisprecher wurden zunächst keine Verletzten gemeldet. An einigen Stellen in der südöstlichen Stadt und am Plärrer, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt, fielen Ampeln aus und der Straßenbahnverkehr wurde unterbrochen. Die Ursache hierfür war vermutlich ein Blitzeinschlag in einen Stromkasten. In Bayern entluden sich weitere Gewitterzellen. Auch Häuser wurden von Blitzeinschlägen getroffen. In Cadolzburg (Landkreis Fürth) brannte daher der Dachstuhl eines Wohnhauses. Aufgrund des Unwetters musste das Open-Air-Programm des Kirchentags unterbrochen werden. Die Gemeinschaftsquartiere öffneten früher, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich aufzuwärmen und trockene Kleidung anzuziehen, wie eine Sprecherin mitteilte. Campingplatzbesucher mit nassen Zelten konnten in eine Schule ausweichen und dort übernachten. Das Programm wurde am Donnerstagabend wie geplant fortgesetzt .
Am Abend ereigneten sich auf der A7 in Richtung Füssen nahe Altenstadt zwei Unfälle aufgrund von Aquaplaning bei starkem Regen. Laut der Polizei in Kempten kam zunächst ein 69-jähriger Autofahrer von der Straße ab. Das Fahrzeug prallte gegen mehrere Verkehrsschilder, durchbrach einen Zaun und kam auf einem Grünstreifen zum Stehen. Der Fahrer und die Beifahrerin blieben unverletzt. Kurz darauf verlor eine 32-jährige Fahrerin die Kontrolle über ihr Auto, das eine Leitplanke durchbrach und sich überschlug. Die Fahrerin wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. „Noch nie erlebt“ – Hagel verwandelt bayerischen Ort in winterliche Landschaft
Nördlich von Nürnberg, in Marktheidenfeld, fielen innerhalb kürzester Zeit bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter. Anwohner berichteten von einem bisher noch nie dagewesenen Ereignis. Durch den Starkregen wurden zahlreiche Keller in Tiefenthal gleichzeitig überflutet. Der Hagel verwandelte die Straßen in eine Eislandschaft. Die Feuerwehr musste Großalarm auslösen und war bis spät in die Nacht mit über 300 Einsatzkräften damit beschäftigt, die Keller leerzupumpen und die Straßen zu räumen. Auch in München entluden sich Unwetterzellen. Innerhalb kürzester Zeit fiel enormer Hagel, und die Straßen verwandelten sich daraufhin in eine Winterlandschaft. Das Gewitter riss zudem Blätter von den Bäumen, die sich auf den Straßen ansammelten.
