Bereits seit Anfang der vergangenen Woche greift die russische Armee verstärkt mit Raketen kritische Infrastruktur für die Energieversorgung in der Ukraine an. Aus diesem Grund musste in den letzten Tagen zeitweise der Strom rationiert werden. Auch am Freitag und Samstag sollen die Russen ihre Angriffe fortgesetzt haben. Dabei wurden offenbar mehrere Energieanlagen getroffen. Aktuell sollen rund 1 Million Haushalte in der Ukraine keinen Strom haben und im Dunkeln sitzen.
Auch am Samstag sollte es wieder russische Angriffe auf die Infrastruktur der Energieversorgung im Westen der Ukraine gegeben haben. Dabei sollen mehrere Kraftwerke und Umspannungsanlagen getroffen worden sein. Dies bestätigte am Samstag der ukrainische Energieversorger Ukrenergo. Wie die ukrainische Regierung bestätigt, seien Millionen von Menschen von der Unterbrechung der Stromversorgung betroffen. Insgesamt soll es sich wohl um 1,5 Millionen Kunden des Energieversorgers Ukrenergo handeln. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in diesem Zusammenhang von einem massiven Angriff gesprochen, bei dem erneut 36 Raketen abgefeuert worden waren. “Die Terroristen hören nicht auf unser Land zu terrorisieren“, erklärte der ukrainische Präsident. Angeblich könnten die Schäden diesmal sogar das Ausmaß der Angriff vom 10. bis zum 12. Oktober übertreffen, wie Ukrenergo in den Online-Netzwerken bestätigte.
Laut dem ukrainischen Präsidentschaftsberater Mychajlo Podoljak versuchen die Russen mit dieser Taktik eine neue Flüchtlingswelle der ukrainischen Bevölkerung in Richtung Europa auszulösen. Um diese Pläne zu vereiteln sei die Ukraine auf eine schnelle Lieferung von Luftabwehrsystemen angewiesen. Aktuell seien 670.000 Stromabnehmer in der Region Chmelnyzkyji von der Stromversorgung abgeschnitten. Auch 6 weitere Regionen melden Stromausfälle in mehreren hunderttausend Haushalten. Bereits seit Tagen scheint sich die russische Armee auf die Angriffe von Infrastruktur zur Energieversorgung zu konzentrieren. Dabei wurden unter anderem die russische Hauptstadt Kiew und auch die westukrainische Stadt Lwiw erstmals seit langer Zeit wieder getroffen. Nach den Angriffen musste die Stromversorgung rationiert werden. In den letzten Tagen hatte die Bevölkerung der Ukraine bereits freiwillig den Stromverbrauch um zwischen 5 und 20 Prozent gesenkt.
