Die Wirtschaftskrise nimmt in Deutschland weiter Fahrt auf – ein düsterer Tag für die Industrie! Tausende Stellen werden abgebaut - und das an einem Tag! Ist das erst der Anfang des ganz großen Verfalls? Lesen Sie hier die Hintergründe:
Drei große deutsche Unternehmen melden besorgniserregende Nachrichten: Der Gewinn des Autoherstellers Audi fällt um beeindruckende 91 Prozent. Autozulieferer Schaeffler plant den Abbau von 4700 Arbeitsplätzen. Hugo Boss verschiebt sein Umsatzziel um ein Jahr. Die Folgen sind an der Börse spürbar: Aktienkurse sinken, und beim angeschlagenen Stahlkonzern Salzgitter kursieren Übernahmegerüchte – ein vollständiger Aufkauf durch Hauptaktionär GP Günter Papenburg AG und einen weiteren Partner wird spekuliert.
Auch Deutschlands größter Flughafen, der Frankfurter Airport, zeigt sich angeschlagen. Statt der prognostizierten 65 Millionen werden dieses Jahr voraussichtlich nur 61 Millionen Passagiere erwartet, etwa zehn Millionen weniger als vor Corona 2019. Fraport, der Betreiber, nennt hohe staatliche Steuern und Gebühren als Hauptgrund für diese schwache Entwicklung.
Inmitten dieser Krise bleibt die Ampel-Koalition zerstritten, ob es um Steuersenkungen, Bürokratieabbau oder günstigen Strom geht. Der Münchener ifo-Index bestätigt, dass die Einstellungsbereitschaft der Firmen ein Vier-Jahres-Tief erreicht hat. Viele Unternehmen kämpfen mit Gewinneinbrüchen und gestiegenen Kosten und stellen ihre Personalplanung zurück. Börsenexperte Robert Halver von der Baader Bank sieht die Unsicherheit auf einem extrem hohen Niveau und kritisiert die Uneinigkeit der Regierung, die "ihre Hausaufgaben nicht macht.“ Dadurch müssten Unternehmen eigenständig planen und sich ohne Unterstützung behaupten.
Halver prognostiziert für das kommende Jahr große Investitionen in Infrastrukturprojekte weltweit – von Straßen und Brücken bis hin zu IT-Netzen. Zwar könnten deutsche Firmen davon profitieren, jedoch profitiere der deutsche Standort selbst kaum, da die meisten dieser Projekte im Ausland stattfinden. Der Ökonom und Regierungsberater Prof. Jens Südekum sieht zwar keine existenzielle Bedrohung für VW, allerdings eine starke Krise im Zulieferbereich. Vor allem kleinere Unternehmen seien von hohen Belastungen und Umstrukturierungen betroffen. Große Hersteller wie VW bauen ihre Wertschöpfungsketten um und ziehen zunehmend Produktion in Eigenregie zurück, was den Druck auf kleinere Zulieferer weiter verstärkt und zu Schließungen führen könnte.