Rückgänge beim privaten Konsum und beim Außenhandel haben die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal ins Minus gedrückt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank verglichen mit dem Vorquartal um 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Damit bestätigte die Behörde eine erste Schätzung von Ende Oktober.
Die privaten Konsumausgaben gingen um 0,3 Prozent zurück, die staatlichen Konsumausgaben stiegen zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder an - um 0,2 Prozent. Positive Impulse für die Wirtschaft kamen von den Investitionen, vor allem in Ausrüstungen wie in Maschinen und Fahrzeuge mit einem Plus von 1,1 Prozent.
Der Außenhandel schwächelte im dritten Quartal deutlich: So wurden 0,8 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen exportiert als im zweiten Quartal, die Importe gingen noch deutlicher um 1,3 Prozent zurück, wie die Statistiker weiter mitteilten.
In den einzelnen Branchen war die Entwicklung unterschiedlich. Die Wirtschaftsleistung im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe ging deutlich um 1,3 Prozent zurück, im Verarbeitenden Gewerbe lag das Minus zum Vorquartal bei 0,9 Prozent, was vor allem an der Autoindustrie lag. Im Baugewerbe (plus 0,4 Prozent) sowie in fast allen Dienstleistungsbereichen stieg die Wirtschaftsleistung hingegen.
Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ging das deutsche BIP preisbereinigt um 0,8 Prozent zurück. Zusätzlich kalenderbereinigt lag das Minus bei 0,4 Prozent, da ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand. Die privaten Konsumausgaben gingen im Jahresvergleich preisbereinigt deutlich um 2,0 Prozent zurück, was an den hohen Preisen vor allem für Nahrungsmittel, Restaurantbesuche und Kleidung lag.
Erbracht wurde die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal von rund 46,0 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland - das waren 337.000 mehr Menschen als im Vorjahresquartal und ein neuer Höchststand.
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