Was war da bloß in Magdeburg los? Dort hat ein mutmaßlicher Cannabis-Bauer am Mittwochabend mit zwei weiteren Männern auf dem Dach des Studentenwohnheims der Hochschule Magdeburg-Stendal Schießübungen gemacht. Besorgte Anwohner hatten die Polizei verständigt, die sofort mit einem Großaufgebot und einem SEK-Kommando zum Einsatz ausrückte.
Mit diesem Chaos hatten wohl selbst die Verursacher nicht gerechnet. Am Mittwochabend waren drei jungen Männer im Alter zwischen 24 und 31 Jahren aus Venezuela und Spanien auf das Dach ihres Studentenwohnheims gestiegen. Bei sich hatten sie eine Waschmittelflasche und ein Luftdruckgewehr. Etwa gegen 20.00 Uhr hatten die Männer dann begonnen mit dem Gewehr auf die Plastikflasche zu schießen. “Die Polizei wurde durch mehrere besorgte Anwohner auf zunächst eine Person aufmerksam gemacht, welche mit einem Gewehr von einem mehrstöckigen Gebäude der Hochschule Magdeburg-Stendal auf unbekannte Ziele geschossen hat“, erklärte Polizeisprecherin Heidi von Hoff (32). Diese Beobachtung löste einen Großeinsatz der Polizei aus. Insgesamt 90 Beamte waren an dem Einsatz beteiligt, um die Straße abzusperren und das Gebäude zu stürmen. Sogar gepanzerte Einsatzwagen und das SEK rückten an den Ort des Geschehens aus.
Als die Polizei allerdings am Einsatzort ankamen, fanden sie zunächst niemanden mehr auf dem Dach vor. Die Männer hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon längst wieder aus dem Staub gemacht. Anschließend wurden die Nachbarn von den Beamten befragt. Nach vier Stunden kamen die Polizisten dem Trio schließlich doch noch auf die Schliche. Alle drei Männer wurden vorübergehend festgesetz. Die Polizei stellte die beschossene Plastikflasche und das Druckluftgewehr sicher. Zudem fanden sie in der Wohnung des 24-jährigen Venezuelaners eine kleine Drogenaufzucht und eine kleine Menge Cannabis. Alle drei Männer müssen sich jetzt wegen einem Verstoß gegen das Waffengesetz verantworten. Gegen den 24-Jährige wird zusätzlich noch wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Bisher hat die Polizei keine Angaben darüber gemacht, ob das Trio zum Zeitpunkt der Tat unter Drogeneinfluss gestanden hatte.