Zur Zeit läuft die Impfkampagne in Deutschland wie geschmiert. Mittlerweile sind mehr als 45 Millionen Dosen Impfstoff an die Bundesbürger verabreicht worden. Dies bedeutet, dass bis jetzt mehr als 40 Prozent der Bundesbürger wenigstens 1 Dosis Impfstoff verabreicht bekommen hat.
Durch den Feiertag war die Zahl der Impfungen im Vergleich zur Vorwoche deutlich geringer. Insgesamt 40,4 Prozent der Bundesbürger (33,6 Millione) haben nun die Erstimpfung erhalten, während 14,3 Prozent der Bevölkerung bereits vollständig immunisiert sind. Von Bundesland zu Bundesland bestehen jedoch Unterschiede bezüglich der Impfquote. Spitzenreiter bei den Erstimpfungen ist das Saarland mit 44,2 Prozent, während Schlusslicht Sachsen auf gerade einmal 35,3 Prozent kommt. Die Impfkampgane war Ende 2020 gestartet. Damals waren jedoch bevorzugt Menschen über 80 Jahren, Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal geimpft worden, weil diese Menschen zur Gruppe mit der höchsten Priorität gehört hatten. Aktuell werden in ganz Deutschland Menschen aus der 3. Priorisierungsgruppe geimpt. Ab dem 7. Juni sollen die Priorisierungen nach einem Plan der Bundesregierung dann akkerdings komplett aufgehoben werden.
Da die Neuinfektionen mit dem Coronavirus immer weiter sinken, denkt Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bereits über den zukünftigen Schulbetrieb nach und forderte einen vorgegebenen Fahrplan um Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren in allen Bundesländern zu impfen. Von Seiten der Politik soll den Kindern bis spätesten August ein Impfangebot unterbreitet werden. “Ich möchte, dass vor allem nach den Sommerferien überall der Schulbetrieb wieder relativ normal beginnen kann. Dafür wäre es sehr hilfreich, wenn möglichst viele Schülerinnen und Schüler geimpft wären“, äusserte Karliczek. Der genaue Ablauf soll beim Impfgipfel zwischen Bund und Ländern am Donnerstag diskutiert werden. Auch Gesundheitsminister Spahn will die Impfungen der Kinder organisieren. Dazu müssten allerdings Dosen des Biontech-Impfstoffes reserviert werden. “Ein Weg zu regulärem Unterricht nach den Sommerferien ist das Impfen der Jugendlichen. Das erklärte Ziel ist, dass die Länder den minderjährigen Schülerinnen und Schülern bis Ende August ein Impfangebot machen. Weil für sie wegen der Zulassung nur ein bestimmter Impfstoff infrage kommt, müssen dafür genügend Biontech-Dosen reserviert werden“, erklärte Spahn gegenüber der “Bild am Sonntag”.
Doch es scheint sich auch Kritik an der Impfung der Kinder zu bilden. So hat der Leiter der Ständige Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, erklärt, dass es zum Thema Kinderimpfung noch keine abschließende Empfehlung gibt. Mertens hatte angedeutete, dass aus seiner Sicht die Rückkehr zum Präsenzunterricht kein entscheidender Grund dafür sei, eine Corona-Impfung für Kinder zu empfehlen. Laut Mertens müsse die Frage im Vordergrund stehen, wie hoch die Gefährdung der Kinder durch das Coronavirus tatsächlich sei. Wie es scheint dürfte dieses Thema also durchaus noch für Diskussionsstoff sorgen.