Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben angesichts der Gewalt im Nahen Osten das gemeinsame Ziel bekräftigt, einen "regionalen Flächenbrand" zu verhindern. Regierungssprecher Steffen Hebestreit teilte am Samstag mit, dass Scholz dazu mit Netanjahu telefoniert habe. Dabei seien sich beide auch einig gewesen, dass ein Eingreifen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in den Konflikt vermieden werden müsse.
Scholz habe Netanjahu in diesem Zusammenhang über seine "diplomatischen Kontakte" der vergangenen Tage informiert, hieß es weiter. Netanjahu wiederum unterrichtete demnach Scholz über die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen. Diese würden jedoch "von der Hamas konterkariert". Beide seien sich "über die Bedeutung dieser Frage einig" gewesen.
Scholz erneuerte außerdem die "volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel". Deutschland stehe "unverbrüchlich an der Seite Israels".
Die radikalislamische Hamas hatte Israel vor einer Woche mit tausenden Raketen und hunderten Kämpfern angegriffen. Sie richteten in vielen Orten in Israel ein Blutbad an und töteten insgesamt mehr als 1300 Menschen in Israel. Etwa 150 Menschen wurden als Geiseln in den palästinensischen Gazastreifen verschleppt.
Den Gazastreifen bombardiert Israel seither ununterbrochen und droht mit einer baldigen Bodenoffensive, um die Hamas komplett zu zerstören. Im Gazastreifen wurden bisher mehr als 2200 Menschen getötet. Zehntausende Palästinenser sind auf der Flucht.
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