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Scholz rät Unternehmen zu Investitionen außerhalb Chinas

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat deutschen Unternehmen geraten, bei Investitionen in Asien nicht zu einseitig auf China zu setzen. Er gehe davon aus, dass Unternehmen "die Möglichkeiten nutzen, auch anderswo Direktinvestitionen zu tätigen, auch in anderen asiatischen Ländern - zum Beispiel anderswo Lieferketten aufzubauen", sagte Scholz am Freitag auf einer Pressekonferenz in Berlin. Ein solches Vorgehen wäre "im Sinne dessen, was wir Derisking nennen" - also die Minimierung von Risiken durch zu einseitige Abhängigkeiten im Welthandel.

"Derisking" zählt zu den Schlüsselbegriffen der China-Strategie, welche die Bundesregierung am Vortag verabschiedet hatte. Der Kanzler betonte, dass die Strategie nicht darauf hinauslaufe, dass die Bundesregierung direkten Einfluss auf die Investitionsentscheidungen von Unternehmen nehmen wolle.

"Es geht nicht darum, jetzt alle Investitionen, die im Ausland getätigt werden, nun einer staatlichen Kontrolle zu unterwerfen", sagte Scholz. Das Geschäftsmodell Deutschlands sei, "dass die Unternehmen, ohne dass sie der Regierung jeden Tag Bescheid sagen, überall wirtschaftlich tätig sind", fügte er hinzu.

Die China-Strategie wolle nicht den Wirtschaftsaustausch mit der Volksrepublik behindern, sagte Scholz. Es sei aber im eigenen Interesse der Unternehmen, sich breiter aufzustellen. Er habe den Eindruck, dass "viele Unternehmen dann weiter kräftig in China investieren werden, nach China exportieren werden und auch Waren und Dienstleistungen aus China beziehen".

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