Scholz zurück aus Rio - heute entscheidet sich sein Schicksal!
Der triste November-Alltag in Berlin hat Olaf Scholz wieder fest im Griff. Um 10.34 Uhr landete der Kanzler mit dem Regierungsflieger, zurückgekehrt vom G20-Gipfel im sommerlichen Rio de Janeiro. Auf dem offiziellen Kalender des Kanzlers steht heute nichts. Scholz kämpft heute um sein politisches überleben! Hier mehr: Doch sein Umfeld gibt zu: Er hat Termine, die jedoch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Es ist nicht schwer zu erraten, worum es bei diesen geheimen Besprechungen geht: die nach wie vor unbeantwortete K-Frage der SPD. Scholz scheint in guter Laune zu sein. Betont lässig im Poloshirt zeigte er sich im Mittelgang des Regierungsfliegers und sprach mit den mitgereisten Reportern während des Rückflugs aus Rio.
Noch vor kurzem stand Scholz auf der großen Weltbühne, traf sich mit Chinas mächtigem Herrscher Xi, US-Präsident Joe Biden und anderen wichtigen Regierungschefs, um über Weltwirtschaft, Klima und die Ukraine zu verhandeln. Der Kontrast könnte zu Berlin kaum größer sein: Nieselregen, politische Spannungen und eine SPD in Aufruhr. Immer mehr Genossen sprechen sich für Boris Pistorius aus, der deutlich beliebter ist als Scholz als Kanzlerkandidat. Kurz vor dem Abflug versuchte Scholz, die aufkommenden Brände zu löschen und gab Interviews im Akkord. Auffällig war seine Betonung auf das Wort „gemeinsam“, um die kommenden Wochen und die Bundestagswahl zu bestreiten. Sein Plan: Bis Montag sollen sich die Gemüter beruhigt haben, bevor die Gremiensitzungen stattfinden. Doch die Zeit ist knapp. Auf dem Rückflug konnte Scholz nachlesen, wer sich bereits von ihm distanziert hat, darunter die mächtigen Chefs der Landesgruppe der NRW-SPD im Bundestag, Dirk Wiese und Wiebke Esdar. Ihre Ansage: „Im Zentrum steht die Frage, was die beste politische Aufstellung für diese Bundestagswahl ist. Dabei hören wir viel Zuspruch für Boris Pistorius.“ Kann Scholz sich noch retten? Die Machtkämpfe laufen - hier mehr:
Auch prominente Parteifiguren wie Sigmar Gabriel, früherer SPD-Chef, drängen auf eine „schnelle Entscheidung“. Juso-Chef Philipp Türmer und Ex-SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz äußerten sich ebenfalls besorgt. Schulz sagte bei Maischberger: „Es geht auch ein bisschen um das Schicksal unseres Landes.“ In der SPD liegen die Nerven blank, wie sich an Schulz' scharfer Kritik an den Ex-Parteichefs Franz Müntefering und Sigmar Gabriel zeigte, die er als „besserwisserische Amtsvorgänger“ beschimpfte. Heute wird Scholz versuchen, die Reihen zu schließen und den innerparteilichen Putsch zu stoppen – Jetlag hin oder her. Ob die SPD letztlich mit Scholz oder einem anderen Kanzlerkandidaten in den Wahlkampf zieht, bleibt ungewiss.