Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bricht Ende kommender Woche zu seiner dritten Reise nach Afrika auf. Auf dem Programm der dreitägigen Visite stehen die westafrikanischen Staaten Nigeria und Ghana. "Die Bedeutung unseres Nachbarkontinents Afrika für das Weltgeschehen nimmt immer weiter zu", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin. Die Stärkung der Beziehungen zu Schlüsselstaaten des Kontinents habe für den Kanzler "hohe Priorität".
Dies gelte "gerade in Zeiten sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen, denen sich die westafrikanische Region ganz besonders gegenübersieht", sagte Hebestreit. Die wichtigsten Themen der Reise seien die regionale Sicherheit, die Wirtschaftsentwicklung und die Zusammenarbeit in Fragen von Wirtschaft, Klimaschutz und "anderen globalen Angelegenheiten", sagte der Regierungssprecher.
In Abuja wird Scholz zum Auftakt seiner Reise, die am 29. Oktober beginnt, mit dem neuen nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu zusammentreffen. In Ghanas Hauptstadt Accra ist dann eine Begegnung mit Präsident Nana Akufo-Addo geplant.
Nigeria und Ghana zählen zu den wirtschaftlich stärksten Staaten Westafrikas, sie werden demokratisch regiert. Mit schätzungsweise rund 230 Millionen Einwohnern ist Nigeria das mit Abstand bevölkerungsreichste Land des Kontinents.
In mehreren Staaten Westafrikas hatte in den zurückliegenden Monaten und Jahren das Militär in Staatsstreichen die Macht übernommen - zuletzt in Gabun und im Niger, zu dem Deutschland enge politische und militärische Kontakte unterhielt. Seit einigen Jahren bemüht sich Russland verstärkt um größeren Einfluss in Afrika, die Bundesregierung will hier durch eigene diplomatische Aktivitäten dagegenhalten.
Seit seinem Amtsantritt als Kanzler ist Scholz bereits zwei Mal nach Afrika gereist. Im Mai vergangenen Jahres besuchte er Senegal, Niger und Südafrika. Vor knapp sechs Monaten reiste er in die ostafrikanischen Staaten Äthiopien und Kenia.
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