Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Donnerstag in ein Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt reisen. Gemeinsam mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) werde sich der Regierungschef in Oberröblingen, einem Stadtteil von Sangerhausen, über die Hochwasserlage informieren, teilte ein Sprecher der Bundesregierung am Mittwoch in Berlin mit.
Am Vormittag werden sich Scholz und Haseloff demnach zunächst gemeinsam mit dem Landrat des Kreises Mansfeld-Südharz, André Schröder (CDU), den Deich an der Helmebrücke ansehen, der zu brechen droht. Anschließend wollen sie in der Einsatzzentrale mit Einsatzkräften sowie Bürgermeistern betroffenen Kommunen sprechen. Am Mittag werden Scholz und Haseloff dann noch eine zentrale Sandsackbefüllungsanlage in der Ortschaft Berga besuchen. Dort wollen sie anschließend auch in einem gemeinsamen Statement zur Lage äußern.
Der Landkreis Mansfeld-Südharz hatte bereits kurz vor dem Jahreswechsel den Katastrophenfall ausgerufen, um die Anforderung überregionaler Hilfen und die Arbeit der Einsatzkräfte zu erleichtern. Seit den Weihnachtsfeiertagen kämpfen dort hunderte Einsatzkräfte entlang des Flusses Helme gegen das Hochwasser. Sorgen machen vor allem die durchweichten Deiche und der nahe Stausee Kelbra, der voller Wasser ist und seine Kapazitätsgrenze erreicht hat.
Am Dienstag forderte der Landkreis Kräfte der Bundeswehr an, die bei der Sandsackbefüllung und der Deichverteidigung unterstützen sollen. In den an der Helme gelegenen Ortschaften Kelbra, Roßla und Wallhausen bleiben die Schulen am Donnerstag und Freitag aufgrund der Hochwasserlage geschlossen.
Am Silvestertag hatte Scholz bereits Hochwassergebiete in Niedersachsen besucht. Vor allem in Niedersachsen, aber auch in anderen Bundesländern kämpfen die Einsatzkräfte bereits seit Tagen gegen Wassermassen. Nach einer kurzen, niederschlagsfreien Pause regnet es seit Dienstag erneut in weiten Teilen Deutschlands, was die ohnehin hohen Flusspegel weiter ansteigen lassen könnte.
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