Die Bundesregierung bemüht sich nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz (SPD) "intensiv" um Erkenntnisse über das Schicksal der mutmaßlich von der radikalislamischen Hamas in Israel entführten Deutschen. Deutschland arbeite hierbei mit Israel zusammen, sagte Scholz am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Hamburg. "Wir versuchen genau zu ermitteln, um wie viele Personen es sich handelt, und was wir dafür tun können, dass sie wieder in Freiheit kommen."
Deutschland stehe auch in Kontakt zu anderen Ländern im Nahen Osten und versuche "so viel wie möglich zu tun, damit die Freiheit und das Leben und die Gesundheit dieser Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden können".
Macron sprach mit Blick auf die Entführungen durch die Hamas von einer "unerträglichen Erpressung". Die Islamisten hatten zuvor mit der Tötung von Geiseln gedroht, sollte Israel den Gazastreifen weiter ohne Vorwarnung aus der Luft angreifen.
Die Palästinenserorganisation Hamas hatte am Samstag tausende Raketen auf Israel abgefeuert, gleichzeitig waren hunderte Kämpfer in den Süden Israels eingedrungen und hatten Zivilisten und Soldaten erschossen sowie etwa 150 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Todesopfern und den Entführten sind auch viele Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft oder Ausländer. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Sonntag, es seien offenbar auch Menschen mit doppelter israelischer und deutscher Staatsbürgerschaft von der Hamas verschleppt worden. Eine junge deutsche Touristin wurde Medienberichten zufolge bei einem Besuch im Kibbuz Nir Os nahe des Gazastreifens getötet.
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