General Christopher G. Cavoli, der Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, hat gewarnt, dass das russische Militär immer noch eine ernsthafte Bedrohung für das NATO-Bündnis darstellt, obwohl es während der katastrophalen Invasion in der Ukraine “große Probleme” hatte. Aber, trotz aller Verluste – Putins Bodentruppen sind größer als vor Kriegsbeginn – und viele andere Militärzweige kaum geschwächt! Die Realität scheint wesentlich unbequemer als Europa sich das erhofft hat! Hier die Einschätzung des US-Europa-Chefs:
In seiner Rede auf der Lennart-Meri-Konferenz in Tallinn (Estland) am Sonntag forderte Cavoli westliche Beobachter dazu auf, keine voreiligen Schlüsse aus den wiederholten Fehlschlägen der russischen Landstreitkräfte in der Ukraine zu ziehen.
“Der Niedergang des russischen Militärs in der Ukraine ist etwas, das sehr genau untersucht werden muss”, sagte der General. “Es war nicht gleichmäßig. Es ist sehr einfach, zu denken, dass das russische Militär zusammengebrochen ist oder sich in großen Schwierigkeiten befindet. Aber in Wirklichkeit war es ungleichmäßig.
“Die Bodentruppen sind stark geschwächt, sie haben große Probleme. Sie haben viele Leute verloren und eine Menge Ausrüstung. Auf der anderen Seite haben sie auch eine Menge Leute aufgenommen. Die russische Armee, die Bodentruppen, sind heute größer als zu Beginn des Konflikts. Sie existiert also immer noch. Und, andere Militärzweige sind nie ernsthaft geschwächt worden!
“Die Luftwaffe hat weniger als 100 Kampfflugzeuge und Bomber verloren. Sie haben noch etwa 1.000. Die Marine hat fast nichts verloren, der Cyberspace hat nichts verloren, der Weltraum hat nichts verloren. Wenn wir also über das russische Militär sprechen, müssen wir es in allen Bereichen untersuchen. Und wir müssen darauf vorbereitet sein, mit dem russischen Militär in der Zukunft in allen Bereichen fertig zu werden.”
Das Ausmaß der russischen Personalverluste in der Ukraine bleibt unklar. Kiew behauptet, es habe seit Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 fast 200.000 russische Soldaten “liquidiert”. Diese Schätzung deckt sich weitgehend mit einer amerikanischen Schätzung von fast 200.000 toten und verwundeten Russen im gleichen Zeitraum.
Europäische Beamte haben Vipflash bereits mitgeteilt, dass russische Eliteeinheiten – einschließlich derjenigen, die in der Vergangenheit entlang der NATO-Grenzen als Teil der Vorhut für eine hypothetische Invasion eingesetzt wurden – Verluste zwischen 30 und 40 Prozent erlitten haben.
