Offenbar beginnt man von Seiten der Regierung die Bundesbürger erneut auf einen härteren Lockdown einzustimmen. Denn bereits jetzt hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) anklingen lassen, dass sich die gerade entstehende Corona-Welle in Deutschland wohl auf keinen Fall durch die Impfungen stoppen lässt.
Langsam und stetig waren die Infektionszahlen in den letzten Tagen und Wochen angestiegen. Am Donnerstag wurden erneut Infektionszahlen erreicht, wie sie Deutschland schon seit dem Januar nicht mehr gesehen hatte. “Wir befinden uns in der dritten Welle der Pandemie, die Zahlen steigen, der Anteil der Mutationen ist groß”, erklärte Jens Spahn die aktuelle Pandemie-Lage am Freitag in Berlin. “Zur ehrlichen Lageanalyse gehört: Es gibt in Europa noch nicht genügend Impfstoff, um die dritte Welle allein durch Impfen zu stoppen”, machte Spahn deutlich. “Selbst wenn die Lieferungen aus EU-Bestellungen nun zuverlässig kommen, wird es noch einige Wochen dauern, bis die Risikogruppen vollständig geimpft sind”, gibt sich der CDU-Politiker zur Zeit pessimistisch. “Erst dann können wir auch über breitere Öffnungen der Gesellschaft reden. Wir werden also noch einen langen Atem brauchen.” Wie es scheint läuft es also wieder auf schärfere Kontaktbeschränkungen und die Schließung der Geschäfte heraus.
Mit Spannung wird der am Montag stattfindende Bund-Länder-Gipfel erwartet. Dort soll über das weitere Vorgehen in der Pandemie beratschlagt werden. Angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen wäre es wohl vermessen daran zu glauben, dass dort weitere Öffnungen beschlossen werden. Gesundheitsminister Spahn macht bereits jetzt deutlich, dass es “sogar Schritte rückwärts” geben könnte. Man darf gespannt sein, was in dieser Sitzung letztendlich beschlossen werden wird. Und vor allem, wie die Bundesbürger eine weitere Verschärfung des Lockdowns aufnehmen würden.
