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Schlank durch die Weihnachtszeit: Geht das überhaupt?

Tipps von der Ernährungsexpertin

Alle Jahre wieder versüßen uns Glühwein, Lebkuchen und Plätzchen die Adventszeit. An allen Ecken locken kulinarische Versuchungen. Wie wir trotzdem schlank durch die Vorweihnachtszeit kommen, verrät Ernährungsexpertin Dr. Alexa Iwan im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. “Die Dosis macht das Gift.”

Dr. Alexa Iwan: Ja, das geht schon – wenn man mengenmäßig genauso weiter isst wie an anderen Tagen und auch an den Weihnachtstagen ausreichend Sport und Bewegung einbaut. Wer es Weihnachten auf dem Teller allerdings tagelang krachen lässt, für den wird es schwierig, sein Gewicht zu halten.

Iwan: Ich halte nichts von solchen grundsätzlichen Verboten. Weihnachten ist ja eine besondere Zeit im Jahr und die sollten und dürfen wir auch genießen – auch essensmäßig. Ich denke, man sollte sich bewusst machen, dass wir all die Leckereien jetzt mindestens vier Wochen lang so gut wie täglich haben können. Es ist stets genug für alle da – man muss also nicht die ganze Packung Dominosteine auf einmal essen oder sich noch einen dritten Knödel genehmigen. Wir naschen an Sommertagen ja auch oder gehen schön essen. Wenn man also bei den Weihnachtsleckereien bei vernünftigen Mengen bleibt, kann gar nicht so viel passieren.

Iwan: Das ist individuell sehr unterschiedlich. Menschen mit einer größeren Muskelmasse haben grundsätzlich mehr “Puffer” und nehmen nicht so schnell zu. Menschen, die aufgrund von wenig Bewegung einen langsamen Stoffwechsel haben, sehen Ess-Sünden schneller auf der Waage. Generell sind es eher die süßen und kohlenhydratreichen Lebensmittel, die dick machen. Weniger das Fett.

Iwan: Ich könnte jetzt hier sagen: Essen Sie Obst! Aber das möchte niemand hören, der gerade Lust auf einen Lebkuchen hat. Deshalb rate ich dazu, das Weihnachtsgebäck selbst zu backen. So bestimmen Sie selbst, wie viel Zucker enthalten ist und ob Sie gegebenenfalls Vollkornmehl für den Teig nutzen und noch ein paar Nüsse hineintun. Auf diese Weise können Sie den Kaloriengehalt des Gebäcks senken und gleichzeitig den Nährstoff- und Ballaststoffgehalt erhöhen. Und damit ist schon viel gewonnen.

Iwan: Naja, das geht so ein bisschen in die Richtung: Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Denn machen wir uns nichts vor – sowohl Glühwein als auch Punsch sind super zuckerhaltige Getränke. Wenn Sie so etwas trinken (nicht jeden Tag und nicht 3 Becher voll), genießen Sie es! Aber erwarten Sie am nächsten Tag nicht, dass Ihre Waage weniger anzeigt.

Iwan: Die Dosis macht das Gift. Wenn Sie bei Ihren normalen, vernünftigen Portionsgrößen bleiben, dann können Sie essen, was Sie möchten. Wenn mit “schlemmen” aber gemeint ist, dass Sie eine zweite und dritte Portion hinterherschieben, dann muss ich leider sagen: Das funktioniert nicht ohne Gewichtszunahme.

Iwan: Sport schadet niemals. Wer Lust auf Sport hat, sollte dem unbedingt nachgehen. Und natürlich kann man Zeiten, in denen mehr gegessen wird, mit mehr Bewegung etwas ausgleichen. Erwarten Sie aber keine Wunder. Wenn wir über Gewichtsmanagement reden, dann ist das Essen daran mit 80% beteiligt und der Sport nur mit 20%.

Iwan: Wer viel und häufig zum Essen eingeladen ist, sollte ein bisschen vorplanen. Wenn klar ist, dass es abends ein Gänseessen mit Rotkohl, Klößen und Nachtisch gibt, dann reicht zu Mittag ein Salat und morgens z.B. Obst mit Quark. Außerdem ist es hilfreich, sich bei den stärkehaltigen Beilagen (Nudeln, Reis, Kartoffeln, Klöße) etwas zurückzuhalten und stattdessen mehr Gemüse zu essen. Das fördert auch die Verdauung, sodass das Essen besser durchrutscht und nicht noch tagelang den Darm belastet. Und natürlich gilt: zu jedem Glas Alkohol ein Glas Wasser trinken.

Mehr Tipps und viele gesunde Rezepte finden Sie auf Dr. Alexa Iwans Blog oder auf Instagram.

(obr/spot)

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