15171:

Schicksale von deutschen Wehrmachts-Soldaten in Frankreich: Die Suche nach Antworten

Warum hat es so lange gedauert?

Ein ehemaliger Widerstandskämpfer gegen die Nazis hat nach mehr als 75 Jahren sein Schweigen gebrochen, um Antworten auf die Schicksale von Tätern zu finden, die selbst in einem grausamen Krieg gestorben sind.

Die Suche nach den Überresten der Soldaten beginnt

Fast 80 Jahre nach einem Massaker an 47 deutschen Wehrmachts-Soldaten, die in eine sinnlose letzte Offensive von Adolf Hitler gezogen wurden, hat in Frankreich nun die Suche nach den Überresten der Soldaten begonnen.

Das grausame Massaker und seine Hintergründe

Im Juni 1944 gerieten die Soldaten und eine verdächtige französische Kollaborateurin in der Nähe von Meymac (500 Kilometer südlich von Paris) in die Hände französischer Résistance-Kämpfer. Die Deutschen wurden in einer Scheune untergebracht und später in ein Waldstück geführt. Dort mussten sie ihre eigenen Gräber ausheben und wurden alle erschossen.

Die Zeugen erzählen ihre Geschichte

Edmond Réveil (98), ein ehemaliger Widerstandskämpfer, beschreibt das damalige Kriegsverbrechen und wie seine Widerstandsgruppe die deutschen Gefangenen "geerbt" hat. Sein damaliger Kommandeur der Résistance-Truppe, ein deutschsprachiger Elsässer, war zutiefst berührt und weinte, als er mit den Gefangenen sprach. Réveil betont, dass er selbst nicht geschossen hat.

Die Suche nach den Überresten

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat bereits in den 60er-Jahren nach den Überresten der Soldaten gesucht und einige wurden auf einem deutschen Soldatenfriedhof in Westfrankreich bestattet. Nun sollen mithilfe moderner Ortungsgeräte die Überreste der Soldaten in der Nähe von Meymac gefunden werden.

Die Bedeutung des Massakers und die Aufarbeitung der Geschichte

Die Region ist historisch bekannt für schwere Kriegsverbrechen deutscher Soldaten. Die Aufarbeitung der Verbrechen des französischen Widerstandes ist bisher kaum systematisch erfolgt. Edmond Réveil betont, dass das Massaker kein "Racheakt" war und wünscht sich eine versöhnliche Zukunft sowie einen Gedenkstein für die erschossenen Deutschen.