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Scheuer plädiert für Abwrackprämie für alte Lkw

Spitzentreffen zur Nutzfahrzeugbranche diskutiert über alternative Antriebstechnik

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat seine Forderung nach einer Abwrackprämie für alte Lkw bekräftigt. "Wir brauchen die Brücke, dass alte Stinker gewechselt werden in neueste Technologie", sagte Scheuer am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk im Vorfeld eines Spitzentreffens zur Nutzfahrzeugbranche. Neue Antriebstechnik verbessere die Situation.

Außerdem werde an synthetischen Kraftstoffen geforscht, mit denen Verbrenner-Lkw künftig betankt werden könnten, fügte Scheuer in der Sendung "Radiowelt am Morgen" hinzu. "Wenn wir noch nicht so die Alltagstauglichkeit von großen Lkw mit alternativen Antrieben haben, oder E-Trucks in großer Stückzahl zur Verfügung haben, brauchen wir eine Brückentechnologie."

Zur Kritik aus dem Bundesumweltministerium an einer Lkw-Abwrackprämie verwies Scheuer auf die wirtschaftliche Lage in Corona-Zeiten. "Jeder will seinen Joghurtbecher im Kühlregal stehen haben, die Versorgung muss gesichert sein." Zugleich seien Lkw mit alternativen Antrieben noch nicht in ausreichender Zahl verfügbar. Um die Klimaziele zu erreichen, brauche es insgesamt einen "technologieoffenen Ansatz" der verschiedenen alternativen Antriebsmöglichkeiten.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) bekräftigte in der Frage nach einer Lkw-Abwrackprämie indes ihre Skepsis. "Solange ich nicht weiß, wie das genau funktioniert, sage ich hier nicht einfach ja", sagte Schulze im Bayerischen Rundfunk. Für Pkw habe die Politik ganz bewusst keine Abwrackprämie auf den Weg gebracht. Ihr sei wichtig, dass möglichst schnell CO2-neutrale Lkw-Modelle auf die Straßen kämen.

Schulze verwies darauf, dass es nicht nur auf die Antriebstechnologie ankomme, sondern auf intelligentere Verkehrskonzepte. "Wenn wir alle mit anderen Antriebsarten im Stau stehen, dann ist immer noch nichts gewonnen."

Verkehrsminister Scheuer hat für Mittwoch zu einem Nutzfahrzeuggipfel geladen. Dabei soll mit Vertretern aus der Fahrzeug-, Infrastruktur- und Energiebranche vor allem über alternative Antriebstechnik diskutiert werden. Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) mahnte im Vorfeld, dass die Branche "verbindliche Zusagen" brauche, wann sie in welche Technologien investieren könne. Für Investitionen in klimaneutrale Lkw-Technologien bedürfe es dringend Planungs- und Investitionssicherheit.

by Odd ANDERSEN