Experte klärt auf
Essen, aber dennoch abnehmen? Das verspricht das Konzept der Scheinfasten-Ernährung entwickelt von dem Altersforscher Valter Longo (52). Auch Prof. Dr. Andreas Michalsen (“Mit Ernährung heilen”) ist mit der Fastenkur vertraut. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt er, für welche Personen das Scheinfasten geeignet ist und was den neuen Abnehmtrend von anderen Diäten unterscheidet.
Beim Scheinfasten handelt es sich um ein fünftägiges, veganes Ernährungsprogramm, das laut Prof. Dr. Michalsen “für die meisten Menschen geeignet” ist. Personen, “die unter einer Essstörung, Untergewicht, Magersucht oder Bulimie leiden”, sollten von dem Fastentrend allerdings Abstand nehmen.
Wer scheinfastet, führt seinem Körper am ersten Tag rund 1.100 Kalorien zu, an den vier übrigen Tagen jeweils 750 Kalorien. Der Clou: Durch die kalorienreduzierten, “eher fettreichen und zuckerarmen” Mahlzeiten bekomme der Körper zwar alle essenziellen Nährstoffe. Aufgrund der geringen Zufuhr werde er zeitgleich aber auch in einen Fastenzustand versetzt. So sollen innerhalb der wenigen Tage bis zu 2,5 Kilogramm purzeln.
“Die meisten Detox-Diäten basieren nicht auf einem wissenschaftlich nachvollziehbaren Prinzip”, sagt Prof. Dr. Michalsen. “Klassisches Detox gibt es nach medizinischer Sicht nicht.” Der positive Effekt des Fastens sowie Scheinfastens, nämlich “eine tatsächliche Verbesserung der gesundheitlichen Funktion der Körperzellen”, sei hingegen wissenschaftlich belegbar.
Der Mediziner erklärt: “Der Verzicht auf tierische Eiweiße hat zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen.” Die Scheinfasten-Diät habe demnach nicht nur “entzündungshemmende Effekte”, sondern wirke sich auch positiv “auf den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System und die Verdauungsorgane” aus. Wissenschaftlich belegt sei zudem die “Wirksamkeit auf Rheuma, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck sowie zahlreiche chronische Schmerzsyndrome und Reizdarmsyndrome”.
Mit “anfänglichen Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen” müsse dem Arzt zufolge in manchen Fällen gerechnet werden. Nach den ersten Tagen könne es zudem zu einer “vermehrten Kälteempfindlichkeit oder einer leichten Schwäche” kommen. Was dann hilft? “Das Trinken von heißem Tee” sowie “ein Spaziergang oder leichte sportliche Betätigung”. Laut Prof. Dr. Michalsen haben diese Aktivitäten außerdem den positiven Effekt, dass sie gegen das Hungergefühl helfen würden.
(cos/spot)