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Schauspieler Adnan Maral feiert ein Bilderbuch-Weihnachtsfest

Und Silvester gibt’s kein Feuerwerk

Der deutsch-türkische Schauspieler Adnan Maral (51, “Türkisch für Anfänger”) ist in der Türkei geboren und in Frankfurt am Main aufgewachsen. Mit seiner Schweizer Ehefrau und den drei Kindern lebt er in der Nähe von München. Die Weihnachtszeit ist für ihn eine ganz besonders schöne Zeit. Und das liegt sicher nicht nur daran, dass kurz zuvor sein nächster Film, die rührende Weihnachtsgeschichte “Stenzels Bescherung” (23.12., 20:15 Uhr, das Erste), ausgestrahlt wird.

Warum Adnan Maral die Feiertage so gern mag, erzählt er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Dabei verrät er auch, was dieses Jahr an Silvester anders sein wird als in den Jahren zuvor.

Adnan Maral: Eine etwas ruhigere Zeit mit lecker Essen kochen, Beisammensein, Familienzeit. Weihnachten-Neujahr ist die einzige Zeit, in der das Filmgeschäft ruht und somit das Telefon stumm und der Mail-Account leer bleiben. Es ist aber auch die Zeit, in der ich gerne reflektiere: Wie war das vergangene Jahr für die Welt, meine Mitmenschen, aber auch für mich persönlich? Ich mache mir Gedanken darüber, was ich im nächsten Jahr besser machen kann und was ich mir sowohl privat als auch beruflich wünsche.

So kann es schon mal sein, dass ich nebst dem Genuss der Langsamkeit, des leckeren Essens und des gemütlichen Beisammenseins durchaus auch mal nachdenklich bin. Im Austausch mit meiner Frau und den Kindern mache ich das sehr gerne. Ich finde die Stimmung um Weihnachten herum, wenn es kalt und ruhiger ist, bietet sich dafür an. Tee trinken, reden, lesen und nachdenken. Das alles kommt mir in den Sinn, wenn ich an Weihnachten denke und darauf freue ich mich auch dieses Jahr.

Maral: Wie vielen anderen Familien geht es auch uns so, dass sowohl meine Familie als auch die meiner Frau weit weg wohnen. Wir besprechen mit beiden Familien jedes Jahr aufs Neue, wie es um die Kräfte steht und wer lieber reisen oder einladen will. Wichtig ist uns aber auch, an einem der Feiertage alleine mit unseren Kindern Weihnachten zu genießen. Wir schlagen meist eine Woche vor Weihnachten bei uns draußen auf dem Land mit Freunden einen Baum im Wald und gehen nach der harten Arbeit mit der Axt zu uns nach Hause und essen etwas Feines.

An unserem Weihnachtstag im kleinen Kreis ist die Hauptdevise “Gemütlichkeit und Zusammensein”. Wir fangen schon nach dem Frühstück langsam an zu kochen, Musik läuft, wir schmücken gemeinsam den Baum und jeder legt dann nach und nach die Geschenke unter den Baum. Bei uns kommt weder Weihnachtsmann noch das Christkind, wir beschenken uns einfach gegenseitig. Wir spielen Spiele und nach dem Geschenkeauspacken, entdecken wir, was wir da alles so bekommen haben.

Und dann kommt einer der wichtigsten Momente, das absolute Hammerdessert: selbstgemachtes Baiser mit frischen Früchten – darauf freuen sich alle schon Wochen vorher. Diese Nachspeise ist Tradition bei uns. Und nachdem wir dann so viel gegessen haben, bis nichts mehr rein geht, rollen wir uns ins Bett und freuen uns dabei schon wieder auf das Frühstück am nächsten Morgen. Ich genieße die Weihnachtsfeiertage sehr, die stade Zeit und Welt bleibt für einige Tage mal stehen, sodass ich mich so richtig erholen kann.

Maral: Geflohen nicht, aber wir waren einfach auch schon mal nicht da. Als die Kinder klein waren und wir dringend Sonne und Erholung brauchten, zog es uns in den Süden. Damals hat uns Weihnachten nicht so viel bedeutet. Erst als die Kinder größer wurden, entstanden bei uns Rituale und das Bedürfnis die Weihnachtszeit gemeinsam zu verbringen.

Maral: Als Filmemacher liebe ich das Filmeschauen. Seit einigen Jahren schauen wir den Film “Kevin – Allein zu Haus” und seit vergangenem Jahr können wir den Film auch als ganze Familie schauen, davor war unsere Jüngste zu klein. Wir genießen diese Komödie oder natürlich auch die “Glücksritter” gemütlich auf der Couch. Ich liebe es, wenn ich mir die Tränen aus den Augen wischen muss – sowohl vor Lachen als auch vor Rührung.

Maral: Wenn ich einen Wunsch frei hätte, ist doch klar, würde ich mir Frieden auf der ganzen Welt wünschen. Denn solange wir uns die ganze Zeit mit Streitschlichten beschäftigen müssen, können wir uns nicht um die wirklich wesentlichen Dinge im Leben und auf der Welt kümmern.

Für mich persönlich wünsche ich mir, dass ich gesund bleibe und dass ich in “The Irishman” die Rolle von Al Pacino übernommen hätte, sodass ich Seite an Seite mit meinem großen Idol, Robert De Niro, und dem großartigen Martin Scorsese hätte spielen können. Oder anders gesagt, würde ich gerne in einem solchen Film mitspielen mit diesen großartigen Künstlern.

Maral: Wir feiern schon das dritte Jahr mit vielen Freunden in Österreich. Wir sind da gemeinsam zum Skiurlaub. Alle kommen aus den verschiedensten Richtungen und wir treffen uns da. Ein Pulk von Kindern und dazu wir Erwachsenen, ganz unterschiedliche Menschen. Nach dem Skifahren trudeln wir alle nach und nach ein und stoßen schon mal auf einen schönen Abend an. Wir grillen draußen im Schnee, die Jugendlichen versuchen sich an einer Schneebar und als Barkeeper und die Kleinen schmücken die “Grillterasse” mit Schneemännern.

Jede Familie hat ein eigenes Appartement, aber zum Silvesteressen quetschen wir uns alle in eine Wohnung. Das heißt, es wird ultimativ eng und kuschlig und man muss froh sein, wenn man noch einen unbenutzten Teller bekommt. Nach dem Essen wird umgebaut zum hottesten Club, mit Discolicht und Musik und es wird ordentlich gefeiert und getanzt – zum Leidwesen der Jugendlichen, denn die finden uns extrem peinlich.

Um 00:00 Uhr gehen wir alle gemeinsam auf die Straße vor dem Haus. Wir haben uns für dieses Jahr abgesprochen, kein Feuerwerk mehr zu kaufen, und so werden wir auf der Straße anstoßen, uns allen ein fröhliches und gesundes Jahr wünschen und weiter feiern bis wir keine Lust mehr haben…

(ili/spot)

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