Der Fall von Hiannick Kamba (34), einem ehemaligen Fußballspieler von Schalke 04, schockiert die Öffentlichkeit. Ursprünglich verschwand er 2016 in seine Heimat Afrika, und es wurde gemeldet, dass er bei einem Unfall ums Leben gekommen sei. Es gab Tränen, Trauer und sogar eine Todesanzeige in der Zeitung. Doch dann tauchte Kamba im Jahr 2019 überraschend in Deutschland wieder auf. Die Ermittler der Polizei fanden jedoch heraus, dass alles offenbar gefälscht war, um eine Versicherungssumme von 1,2 Mio. Euro zu kassieren.
Am 16. November 2021 wurden Kamba, der mittlerweile als Chemie-Laborant tätig war, und seine Frau wegen Betrugs vom Landgericht Essen verurteilt. Sie erhielten jeweils drei Jahre und zehn Monate Haft. Überraschenderweise wurden die beiden Verurteilten trotz Haftbefehls gegen Auflagen freigelassen, da das Urteil zunächst nicht rechtskräftig war. Doch nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs am 28. September 2022 wurde das Urteil rechtskräftig. Kamba erhielt eine Ladung zum Haftantritt, doch er setzte sich in seine Heimat ab. Die Staatsanwaltschaft sucht ihn nun mit einem internationalen Haftbefehl.
In einer E-Mail an die BILD-Zeitung beteuerte Kamba seine Unschuld und äußerte Enttäuschung über Deutschland. Er behauptete, dass es keine Beweise gegen ihn gebe, und er sich in Deutschland immer vorbildlichh verhalten habe. Die Schuld an dem Betrug gab er seiner Frau, und er beschuldigte das deutsche Rechtssystem, ihn als bösen Ausländer darzustellen. Im Prozess hatte er eine verworrene Geschichte erzählt, die jedoch niemand glaubte. Seine Frau, die ebenfalls ihre Unschuld beteuerte, sitzt ihre Strafe trotzdem ab. Die Staatsanwaltschaft wird prüfen, ob sie einen Auslieferungsantrag für Kamba stellen wird, um ihn vor Gericht zu bringen.