Interessante Nachrichten für alle, die den Kauf eines Privatjets im Königreich Saudi-Arabien planen: Reuters berichtet, dass das ehemals florierende Privatjet-Geschäft des Landes durch die anhaltenden Korruptionsbekämpfungen im Land "abgewürgt" worden ist.
Dutzende von Privatflugzeugen stehen leer auf dem Rollfeld von Flughäfen in Riad, Jeddah und anderen Orten in Saudi-Arabien. Die Gründe dafür reichen von der Übergabe an die saudische Regierung im Rahmen von gerichtlichen Vergleichen bis hin zur Scheu der Besitzer, unerwünschte Aufmerksamkeit von Ermittlern auf sich zu ziehen, oder sie können sie aufgrund von kürzlich verhängten Reiseverboten ohnehin nicht benutzen. Und wie Ian Moore, Chief Commercial Officer von VistaJet, die Situation erklärt, ist es in der gegenwärtigen Situation "politisch nicht besonders attraktiv, privat zu fliegen, insbesondere wenn man ein eigenes Flugzeug besitzt". Eine Quelle schätzt, dass insgesamt etwa 70 Privatjets auf saudischen Flughäfen stillstehen.
Die aktuellen Razzien in Saudi-Arabien begannen im November 2017, und der Markt für den Verkauf von Privatjets ist seither ausgetrocknet. Selbst die wohlhabenden saudischen Privatpersonen, die immer noch an internationalen Reisen interessiert sind, fliegen Berichten zufolge mit kommerziellen Fluggesellschaften in die Vereinigten Arabischen Emirate oder an andere Orte, wo sie Privatjets chartern und mit dem Komfort und der Geschwindigkeit reisen können, an die sie sich gewöhnt haben, ohne von saudischen Ermittlern kontrolliert zu werden. Im Dezember 2018 lag die Zahl der offiziell registrierten Privatjets in Saudi-Arabien bei 129, ein deutlicher Rückgang gegenüber 136 registrierten Privatjets ein Jahr zuvor.
Embraer Executive Jets Chief Commercial Officer Stephen Friedrich ist ein weiterer Beteiligter, der sich mit dem Thema befasst und es so formuliert:
"Politische Instabilität ist dem Verbrauchervertrauen in keiner Weise zuträglich."
Das gilt für das gehobene Privatjet-Geschäft offensichtlich genauso wie für jede andere Branche.
