Nach "Plötzlich arm, plötzlich reich" wirft Sat.1 auch das Format "Promis unter Palmen" endgültig aus dem Programm. Das hat der Sender am Freitag in einem Statement auf Instagram bekannt gegeben. Darin heißt es unter anderem: "Sat.1 verändert sich. Das haben wir angekündigt, das tun wir. Deshalb haben wir beschlossen: Es wird keine weitere Staffel von 'Promis unter Palmen' geben."
Das Genre Reality-TV werde künftig aber weiterhin eine Rolle spielen. Das hat der neue Senderchef Daniel Rosemann auch im Interview mit "DWDL.de" bestätigt: "Gutes Reality-TV ist großartige Fernsehunterhaltung. Aber der Kompass muss richtig kalibriert sein. Daran arbeiten wir und wollen das zum Beispiel mit einer neuen Staffel 'Promi Big Brother' im Sommer unter Beweis stellen."
Der Sender versuche, aus seinen Fehlern zu lernen. "Wir versprechen: Hier bleiben wir nicht stehen, sondern lassen unseren Worten weitere Taten folgen", heißt es weiter auf Instagram. "Wir arbeiten im Moment an vielen neuen Ideen und Sendungen, die uns begeistern, und teilen sie mit euch, sobald wir das können. Wir haben ein großes Herz für richtig gute TV-Unterhaltung. Wir freuen uns auf ein neues Sat.1."
Zuletzt erntete der Sender wegen zwei seiner Reality-TV-Formate heftige Kritik. Schon während der ersten Staffel von "Promis unter Palmen" wurden Mobbing-Vorwürfe laut. Nach Beginn der zweiten Staffel sorgten unter anderem homophobe Äußerungen für Aufruhr. Zudem wurden die neuen Folgen von dem Tod des TV-Stars Willi Herren (1975-2021) im April überschattet, der an der zweiten Staffel teilgenommen hatte. Aus Pietätsgründen nahm Sat.1 schließlich die abgedrehten Folgen aus dem Programm.
Matthias Distel (44), auch bekannt als Sänger Ikke Hüftgold, hatte Ende Mai Strafanzeige gegen Sat.1 und die Produktionsfirma Imago TV erstattet. Distel hatte zuvor am Format "Plötzlich arm, plötzlich reich" teilgenommen, die Dreharbeiten jedoch vorzeitig abgebrochen. In der Sendung tauscht eine wohlhabende Familie ihr Leben eine Woche lang mit dem einer sozial schwächeren Familie. In einem Statement auf seiner Webseite sprach Distel unter anderem von "skandalösen Umständen" und warf dem Sender und der Produktionsfirma vor, dass das Wohl "von zwei schwer traumatisierten Kindern [...] von den verantwortlichen Medienanstalten mit Füßen getreten" worden sei. Nach dem Eklat hat Sat.1 die Sendung "Plötzlich arm, plötzlich reich" abgesetzt.