Mit dem Galaxy J2 2016 Edition hält Samsung für den indischen Markt ein weiteres Einsteiger-Smartphone bereit. Auf den ersten Blick nur mäßig interessant, ist das J2 allerdings mit einigen sinnvollen Erweiterungen ausgestattet und kommt zudem als erstes Gerät mit dem neuen Smart Glow-Feature.
Das Galaxy J2 2016 Edition ist ohne Frage ein Einsteiger-Smartphone und aus meiner Warte ist das Schreiben über und Beurteilen von solchen Geräten immer etwas schwierig. Beschäftigt man sich regelmäßig mit Smartphones oder Technik im Allgemeinen wachsen schließlich auch die Ansprüche an Leistung und Funktionen, an die Kamera und das Design.
Doch es gibt mehr als genug Menschen auf der Welt, für die ein Smartphone nur ein Gerauchsgegenstand wie jeder andere ist. Die es nutzen um ab und zu mal ins Internet zu gehen, zu telefonieren und sich mit den Freunden via Messaging auszutauschen. Das ist die eine Gruppe von Nutzern, an die sich Budget-Geräte wie das Galaxy J2 richten. Die andere Gruppe sind Menschen, die sich ein teures Gerät schlichtweg nicht leisten können. Die gibt es in Deutschland, noch viel eher aber in Afrika, Asien oder Südamerika.
An diese beiden Gruppen richten das Galaxy J2 und all die anderen Einsteigergeräte. Von daher ist es auch sicher kein Zufall, das Samsung mit dem Verkauf in Indien startet, dem zweitgrößten Smartphonemarkt – nach China. Umgerechnet 130 Euro wird das J2 dort zu Beginn kosten.
Die technischen Daten des Galaxy J2
Samsung setzt mit dem Galaxy J2 auch in der 2016er-Variante den erfreulichen Trend fort, auch die eigenen Budget-Smartphones mit Super AMOLED-Displays auszustatten. 5 Zoll ist das Display hier groß und löst mit 720P HD auf. Die Auflösung sollte in Kombination mit dem energieeffizienten Android 6.0 Marshmallow und einem 2600mAh Akku außerdem für eine angenehm lange Laufzeit sorgen. Die Kameras lösen mit 8 und 5 Megapixeln auf und auch Dual-Sim und LTE werden unterstützt, sodass das einzige Manko in meinen Augen der etwas knapp bemessene interne Speicher ist. Die 8GB lassen sich aber immerhin per Micro-SD Karte erweitern.
Sinnvolle Anpassungen – Turbo Speed Technology und S Bike Mode
Dem Quad-Core Spreadtrum Prozessor (bis zu 1,5 GHz) stehen 1,5 GB Ram zur Seite. Für grafikaufwendige Spiele und intensives Multitasking ist das J2 2016 damit weniger geeignet, mit der hauseigenen Turbo Speed Technology (TST) möchte man aber trotzdem für eine angenehme Performance sorgen. Dazu hat man eine Reihe der vorinstallierten Apps optimiert, damit sie weniger Speicher verbrauchen und lässt weniger Hintergrundprozesse zu. Auch der Ultra-Energiesparmodus ist wieder mit an Bord.
Zu den weiteren softwareseitigen Verbesserungen gehört der bereits bekannte S Bike Mode. Damit protokolliert das Gerät die gefahrenen Strecken, weist Anrufe automatisch ab und verbirgt solange der Modus aktiviert ist Benachrichtigungen, um den Fahrer nicht abzulenken. In Indien – wo die Galaxy J-Serie zu den populärsten Smartphones überhaupt gehört – gehören Motorräder zu den Hauptverkehrsmitteln, weshalb der Modus dort auch viel Zuspruch bekommt. Samsung zufolge nutzen 56 Prozent der Leute mit einem S Bike Mode-fähigen Gerät diesen über 90 Minuten am Tag. Da scheint also tatsächlich Bedarf zu bestehen.
Smart Glow – Ein erster Testlauf für die neue Funktion
Last but not least gibt es dann auch noch das Feature, weshalb das J2 in den letzten Tagen auch hierzulande einiges an Aufmerksamkeit abbekommen hat: Smart Glow. Seitdem vor kurzem erste Skizzen davon aufgetaucht sind, wird erregt über den Sinn und Unsinn dieses Features diskutiert. Dabei ist das Feature bisher gar nicht so spannend.
Die 8 Megapixel Rückkamera des Galaxy J2 2016 umläuft ein LED-Ring, dessen Farben man für verschiedene Apps und Kontakte sehr individuell anpassen kann. Im Wesentlichen stellt das Ganze eine Weiterentwicklung der klassischen (frontseitigen) Benachrichtigungs-LED dar, denn Smart Glow erlaubt sehr viel mehr Anpassungsmöglichkeiten. Liegt das Gerät mit dem Display nach unten, kann Smart Glow beispielsweise über einen niedrigen Akkustand, hohen Datenverbrauch oder verpasste Nachrichten informieren. Außerdem für viele Nutzer sicher interessant: Macht man ein Selfie mit der rückseitigen Kamera leuchtet der Ring auf, wenn die Kamera ein Gesicht erkannt hat.
Optisch ist das ganze sicher Geschmackssache. In der schwarzen Version finde ich es zumindest nicht störend.
Allzuviele Bedenken, dass Samsung zum Beispiel die Rückseite des Galaxy S8 in dieser Form damit versieht, muss man meiner Meinung nach ohnehin nicht haben. Mit dem Galaxy J2 wird man nun erstmal testen wollen, wie das Feature angenommen wird und wo eventuell noch Probleme liegen. Eine filigranere Bauweise des Rings ergibt dann auch keinen Sinn, denn das würde die Herstellungskosten nur unnötig steigern. Findet die Funktion ihren Weg in ein Flaggschiff-Smartphone, so wird Smart Glow dort sicher sehr viel dezenter und unauffälliger ausfallen, mit dem Galaxy S6 und S7 hat man ja mittlerweile bewiesen, das man durchaus was davon versteht, schicke Smartphones zu bauen.
Für mich wäre das Galaxy J2 (2016) nicht wirklich etwas, ich gehöre aber auch ganz sicher nicht zur Zielgruppe. Aber Samsung Mobile macht über die Hälfte seines Umsatzes mit den eher günstigen Geräten und auch die nach wie vor starken Marktanteile kommen durch solche Smartphones zustande. Ein AMOLED-Panel ist in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit und mit dem S Bike Mode, der Turbo Boost Technologie und Smart Glow besitzt das Smartphone einige durchaus spannende Funktionen, die es zumindest aus der Masse hervorheben. Für umgerechnet 130 Euro bekommt man bestimmt auch bessere Geräte, aber gerade wegen dieser Details würde ich sagen, das das Galaxy J2 ein spannendes Einsteiger-Smartphone ist.
Quellen: SamMobile