Schon länger trieb es sich in der Gerüchteküche herum, doch nun gibt es endlich etwas Handfestes vom Chromebook Pro zu berichten. Ausgestattet mit einem QHD-Touch-Display, einem ansprechenden Design, integriertem Stylus und der Möglichkeit, Android-Apps auszuführen, scheint es auf Anhieb überzeugen zu können.
In meiner persönlichen Wahrnehmung spielte Chrome OS immer eine eher untergeordnete Rolle, trotz beachtlicher Erfolge auf dem US-Markt und einer international wachsenden Stellung im Bildungswesen. Zwischen Android und Windows war in meinem Nutzungsszenario nie wirklich Platz für Googles Desktop OS, zumal ich auch den Chrome Browser nur selten nutze. Dennoch ist das Betriebssystem immer weiter auf dem Vormarsch und für viele Nutzer eine echte Alternative: Die Liste der Funktionen wird immer länger, spätestens seitdem die Möglichkeit besteht Android-Apps auszuführen mangelt es nicht an Software und immer wieder finden sich auch spannende Hardware-Neuvorstellungen. Zu letzteren dürfte zweifelsohne auch das Samsung Chromebook Pro zählen, dessen offizielle Präsentation demnächst anstehen dürfte. Ein Leak verrät jetzt schon aber nahezu alle Details zu dem kommenden Gerät.
In puncto Design weiß das Chromebook Pro auf jeden Fall schonmal zu überzeugen. Für eine wertige Haptik und Optik soll ein vollständig aus Metall bestehendes Gehäuse sorgen, das an der dicksten Stelle gerade einmal 13,9 Millimeter misst. Beim Gewicht liegt man mit 1,08 kg ebenfalls durchaus im Rahmen.
Wie bei klassischen Notebooks finden sich im unteren Teil neben Tastatur und Touchpad auch sämtliche Anschlüsse. Samsung verbaut im Chromebook Pro einen 3,5mm-Klinkenanschluss und zwei USB Typ-C Ports, die nicht nur zur Datenübertragung dienen, sondern auch, um das Gerät aufzuladen – eine Akkuladung soll dann eine Laufzeit von bis zu zehn Stunden ermöglichen. Auf den Bildern der geleakten Landing-Page lässt sich zudem eine Klappe erkennen, hinter der sich ein MicroSD-Slot verbergen könnte.
Ein Highlight des Gerätes dürfte das Display darstellen, das mit 400nit nicht nur ordentlich hell zu sein scheint, sondern auch Inhalte in QHD darstellen kann. Bei einer Auflösung von 2400×1600 Pixeln ergibt sich eine ordentliche Pixeldichte von 234 ppi. Auffällig ist dabei das Seitenverhältnis von 3:2, das sich auch in den Pixel-Chromebooks fand und zumindest mir seit dem Microsoft Surface Pro 3 sehr gut gefällt. Wer Tastatur und Touchpad gerade nicht benötigt, kann das Display um bis zu 360 Grad umklappen. Entweder stellt man das Chromebook Pro dann für das Konsumieren von Videos wie ein Zelt auf, oder nutzt es einfach wie ein Tablet.
Ein Detail macht das Chromebook Pro dabei nicht nur für mich sondern generell etwa auch für Schüler und Studenten interessant: ein Stift ist integriert und ermöglicht neben präziseren Auswahlen auch das Zeichnen und Anfertigen handschriftlicher Notizen. Explizit wird der Stylus nirgendwo S Pen genannt, er erinnert aber nicht nur optisch an den Stift des Note 5, sondern lässt sich ebenso wie dieser im Gehäuse versenken und durch einen Druck auf die Spitze hervorholen. Den Stift herauszuziehen öffnet außerdem auch hier ein Menü mit zusätzlichen Funktionen und erlaubt dann etwam bestimmte Teile des Bildschirms auszuschneiden oder schnell eine Notiz anzufertigen.
Zum Einsatz kommt hier Chrome OS, das sich bekanntlich sehr stark auf den Browser und (Googles) Cloud-Dienste fokussiert. Neuerdings unterstützt das Betriebssystem aber auch Android-Anwendungen, die sich wie üblich über den Play Store installieren lassen und dank Touch-Panel und Stift auch ordentlich bedient werden können. Auch auf dem Chromebook Pro lassen sich also die gewohnten Apps und Services abrufen und offline nutzen. Die Apps verhalten sich außerdem wie normale Fenster und könen damit auch parallel genutzt werden.
Die offizielle Ankündigung des Chromebook Pro steht noch aus. Wie Chrome Unboxed feststellte nimmt ein erster Online-Händler aber bereits Vorbestellungen entegegen – für 499 Dollar, was für die gebotene Hardware alles andere als ein schlechter Preis wäre. Bleibt zu hoffen, dass es sich dabei nicht nur um einen Platzhalter handelt und der letztlich auch in Deutschland ähnlich ausfällt, wenn das Gerät seinen Weg hierhin finden sollte. Ich wäre sehr dafür, denn das Chromebook Pro hat mich als erstes Gerät mit diesem Betriebssystem auf Anhieb begeistert und der erste Einruck ist bekanntlich ein bleibender.
Quellen: Samsung via Chrome Unboxed, Bilder von Samsung