In Erfurt kam es zu einem gravierenden Zwischenfall: Die BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht (55) wurde bei einem Wahlkampfauftritt angegriffen. Die Veranstaltung musste kurzzeitig unterbrochen werden, als ein Mann eine rote Flüssigkeit auf Wagenknecht spritzte. Laut WELT kniete der Angreifer vor der Bühne nieder und spritzte die Flüssigkeit auf die ehemalige Linke-Politikerin. Hier alles, was wir bisher wissen:
Der Täter, ein 50-jähriger Deutscher, wurde sofort von Sicherheitskräften überwältigt und in Handschellen abgeführt. Nach einer kurzen Pause setzte Wagenknecht ihren Auftritt fort. Am Abend bedankte sie sich auf X für die besorgten Nachrichten und versicherte, dass es ihr gut gehe, auch wenn der Schreck noch nachwirke. Sie betonte, sich nicht einschüchtern zu lassen. Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber BILD, dass der Mann sich während Wagenknechts Rede unbemerkt Zutritt zum abgesperrten Bereich verschaffte und die rote Flüssigkeit auf sie spritzte. Der Angreifer wurde festgenommen, und Proben der Flüssigkeit werden nun im Labor untersucht. Gegen den Täter wird wegen Sachbeschädigung und Beleidigung ermittelt. Laut dem Thüringer BSW-Kandidaten Steffen Quasebarth (54) ist Wagenknecht am Kopf, Oberkörper und Hals getroffen worden, die Farbe sei stark haftend. Der Täter habe eine medizinische Spritze benutzt.
Ein weiterer Zeuge, der BSW-Kandidat und Polizist Sven Küntzel (50), berichtete, dass der Täter "Ukraini“ oder "Ukraina“ gerufen habe. Küntzel sagte weiter, dass Wagenknecht sichtlich geschockt gewesen sei. Thüringens Innenminister und SPD-Spitzenkandidat Georg Maier (57) verurteilte den Angriff auf X und betonte, dass Gewalt niemals ein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein dürfe. Der Vorfall erinnert an einen Angriff aus dem Jahr 2016, bei dem Wagenknecht auf einem Parteitag der Linken von einem Linksextremen mit einer Torte ins Gesicht getroffen wurde. Ausgelöst wurde der damalige Angriff durch Wagenknechts restriktiven Forderungen in der Migrationspolitik.